Nach 18 Stunden Verhandlung haben sich IG Metall und Arbeitgeber auf einen Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie geeinigt. Die Arbeitgeber wollen ihn nun für Niedersachsen übernehmen.
Nach der Tarifeinigung der Metall- und Elektroindustrie in Hamburg wollen die Arbeitgeber den dortigen Pilotabschluss in Niedersachsen übernehmen. In Niedersachsen sei eine Übernahme des Abschlusses für Freitag, 22. November, geplant, kündigte der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall an. Die IG Metall will sich am Nachmittag in Hannover äußern.
Arbeitgeber und Gewerkschaft hatten sich am Morgen nach 18 Stunden Verhandlung auf einen ersten Pilotabschluss für die Tarifbezirke Bayern und Küste geeinigt. In zwei Stufen sollen die Gehälter um 5,1 Prozent steigen. Die erste Erhöhung um 2 Prozent soll ab dem 1. April 2025 wirksam werden, eine weitere Erhöhung um 3,1 Prozent ab dem 1. April 2026. Für kriselnde Unternehmen gibt es Möglichkeiten, einzelne Zahlungen auszusetzen oder ganz zu streichen. Der Tarifvertrag hat eine lange Laufzeit von 25 Monaten, sodass aufs Jahr gerechnet weniger als 3 Prozent Lohnsteigerung herauskommen. Gefordert hatte die IG Metall 7,0 Prozent in zwölf Monaten.
„Angesichts der desolaten Gesamtlage unserer Betriebe geht der Tarifabschluss an die Grenze der Belastbarkeit“, sagte Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, laut Mitteilung. „Für viele Unternehmen, insbesondere der Autozuliefererindustrie, wird es eine große Herausforderung, diese Beschlüsse zu verkraften.“ Zugleich lobte er die Laufzeit von 25 Monaten. „Unsere Unternehmen haben jetzt praktisch bis Ende 2026 Planungssicherheit.“