Wer zum Dresdner Striezelmarkt kommt, soll dies nach Vorstellung der Stadt am besten mit Bus und Bahn tun. Denn: Wegen des Teileinsturzes der Carolabrücke fällt eine wichtige Verkehrsader aus.
2.300 zusätzliche Parkplätze und eine eigens eingerichtete Straßenbahnlinie sollen bei der Bewältigung des Adventsverkehrs in Dresden nach dem Teileinsturz der Carolabrücke helfen. „Wir haben durch die zahlreichen Weihnachtsmärkte im Advent traditionell mehr Verkehr“, sagte Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) bei der Vorstellung des Verkehrskonzepts.
Mit der Carolabrücke sei eine zentrale, leistungsfähige Verkehrsachse weggefallen. Daher habe es zusätzlichen Handlungsbedarf gegeben, um den zusätzlichen Verkehr bewältigen zu können, so Kühn. Beim Nahverkehr steigt das Aufkommen laut Schätzungen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) in der Weihnachtszeit um 120.000 Fahrgäste auf 730.000 pro Tag. Zusätzlich nimmt durch die zahlreichen externen Besucher auch der Autoverkehr an den Adventssamstagen um 20 Prozent zu.
Nahverkehr spielt zentrale Rolle
Das Verkehrskonzept sieht vor, dass möglichst viele Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen, um zum Weihnachtsmarkt zu kommen. Die Dresdner würden dies größtenteils bereits tun, sagte Kühn. Wer von außerhalb kommt, ist angehalten, das Auto außerhalb des Zentrums abzustellen und die restliche Strecke mit Bus und Bahn zu bewältigen.
Die zusätzlich geschaffenen 2.300 Parkplätze sind größtenteils kostenlos. 1.200 der Plätze stehen am Ostragehege bei der Messe Dresden westlich der Altstadt zur Verfügung. Von dort aus fahren die zusätzliche Straßenbahnlinie 20 sowie die Linie 10 in die Innenstadt. Für Reisebusse wurde zusätzlicher Parkraum an der Marienbrücke geschaffen. Durch die Verlagerung des Weihnachtszirkus entstehen dort 130 Busstellplätze – und damit 60 Prozent mehr als bisher.
Carolabrücke seit Einsturz gesperrt
Die Carolabrücke ist seit dem Teileinsturz komplett gesperrt. Sie bestand aus drei Verkehrssträngen. Der westliche Zug C mit Straßenbahntrasse brach in der Nacht zum 11. September ein. Als Ursache für den Einsturz gilt die Korrosion von Spanngliedern im Beton. Zu den beiden noch stehenden Brückenzügen, über die zuvor mehr als 10.000 Autos täglich passierten, soll es Mitte Dezember eine Entscheidung geben.