Werder Bremen hat endlich den ersten Heim-Dreier der Saison eingefahren. Ein Spieler, den an der Weser niemand mehr auf der Rechnung hatte, trifft kurz vor Schluss.
Im fünften Versuch hat es endlich geklappt: Werder Bremen hat den ersten Heimsieg der Saison in der Fußball-Bundesliga eingefahren. Gegen Holstein Kiel gewannen die Hanseaten mit 2:1 (1:0) und rehabilitierten sich damit für den schwachen Auftritt beim 1:4 in Gladbach vor einer Woche. Zuvor hatte es für Werder im Weserstadion zwei Niederlagen und zwei Remis gegeben.
Ausgerechnet der an der Weser eigentlich längst ausgemusterte Oliver Burke erzielte in der 89. Minute den Siegtreffer für Werder. Der eingewechselte Schotte traf mit einem schönen Kopfball zum erlösenden 2:1. Zuvor hatte Jens Stage die Gastgeber vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion in Führung gebracht (36.), Phil Harres kurz nach der Pause den Ausgleich für den Aufsteiger erzielt (48.).
Die Kieler konnten ihrem ersten Bundesligasieg damit vorerst keinen weiteren Dreier folgen lassen. Vor einer Woche hatten die Störche gegen Heidenheim gewonnen, in Bremen reichte es am Ende nicht ganz.
Werder vor der Pause spielbestimmend
Werder bestimmte am Osterdeich zunächst klar das Geschehen. Gegen die kompakte Defensive der Gäste mussten die Grün-Weißen aber viel Geduld aufbringen. Dennoch kamen die Bremer früh zu einigen guten Chancen. Der starke Stage schoss aber volley über das Tor (5.), Marvin Ducksch scheiterte aus kurzer Distanz per Kopf an Kiels Torwart Timon Weiner (12.).
Neun Minuten vor der Pause belohnten sich die Gastgeber für ihre Überlegenheit. Stage, der nach seiner Verletzung wieder in der Anfangsformation stand, fasste sich aus gut 20 Metern ein Herz und traf zur verdienten Führung.
Kurz darauf ertönte im Weserstadion erneut das Nebelhorn zum Torjubel. Nach feiner Vorlage von Stage drückte Romano Schmid den Ball über die Linie. Allerdings sprang dem Österreicher der Ball zuvor an der Hand, sodass der Treffer nach Intervention des Videoassistenten nicht zählte.
Bremer Leistungsabfall in Durchgang zwei
Die Kieler traten offensiv lange Zeit dagegen gar nicht in Erscheinung, kamen kurz nach der Pause aber dennoch zum Ausgleich. Ducksch leistete sich im Mittelfeld einen folgenschweren Fehlpass, Harres nahm das Geschenk an und traf mit einem schönen Flachschuss zum 1:1.
Die Bremer wirkten nach der Pause unkonzentriert und schludrig. Innerhalb weniger Minuten spielte Marco Friedl den Ball zweimal genau in die Füße eines Kieler Spielers, Derrick Köhn warf einen Einwurf ebenfalls direkt zu einem Holstein-Profi. An der Seitenlinie versuchte Werner sein Team gegen seinen Ex-Club lautstark wieder in die Spur zu bringen, die Bremer fanden aber nicht mehr zurück in ihrem Rhythmus.
Kiel hatte kurz vor Schluss sogar die Chance zur Führung. Dann schlug die Stunde von Burke. Der Schotte beendete damit eine lange Leidenszeit.