Der Triumph von Donald Trump zwingt Europa nach Ansicht des Politologen Christian Mölling zu einem  „Realitätscheck“. Vor allem auf ein Risiko müsse man sich vorbereiten.

Podcast Mölling nach der US-Wahl

Die zweite Amtszeit von Donald Trump wird eine „große Veränderung in der Geschichte“ mit sich bringen. Davon ist Christian Mölling, Leiter des Programms „Europas Zukunft“ bei der Bertelsmann Stiftung, überzeugt. „Jede Wahl in den USA ist bedeutsam, aber diese ist besonders bedeutsam, weil wir Krieg in Europa und eine ökonomische Schwäche in Europa haben“. Man stehe daher vor einer „disruptiven Phase“.

Es sei sinnvoll, sich jetzt auf „das Schlimmste“ einzustellen. „Politik durch Wünschen ist ein Markenzeichen, das wir gerade bei Krisen immer wieder an den Tag gelegt haben“, so Mölling. Dies gelte vor allem für Westeuropa: „Diejenigen, die nah an Russland dran sind, haben den Schuss schon lange gehört und angefangen, sich verteidigungsbereit zu machen.“

Donald Trumps Wiederwahl darf Europa nicht spalten

Der überraschend klare Sieg von Donald Trump zum US-Präsidenten zwinge jetzt alle in Europa zu einem „Realitätscheck„. Durch Trump könne „ein neuer Schub“ kommen, um die „enormen Defizite“, vor allem im Bereich Verteidigung, in Angriff zu nehmen.

Podcast Lage international 19.40

Mölling warnt Versuchen der neuen US-Administration, Europa zu spalten. „Trump ist umgeben von Profis“, so der Politologe: „Die werden wissen, dass es das Einfachste ist, wenn man Europa zerschlägt.“ Deshalb müsse man jetzt schnell klarmachen: „Amerika kriegt mehr von Europa, wenn es geeint lässt. Wenn es zu viel von Europa verlangt, gerade im Verteidigungsbereich, wird sich Europa nach Alternativen umsehen.“