Im Jahr 2015 verübten Islamisten einen Terroranschlag in Paris. Die Polizei in Thüringen wollte als Reaktion neue Waffen beschaffen. Doch das hat sich gezogen.
Nach jahrelanger Vorbereitung hat die Thüringer Polizei neue Mitteldistanzwaffen bekommen. Die 1.079 Einsatzwaffen eines belgischen Herstellers seien vergangene und diese Woche in zwei Lieferungen angekommen, teilte das Innenministerium mit. Die ersten Landespolizeiinspektionen, die damit ausgestattet werden sollen, seien Erfurt und Gotha. Schon Ende Februar waren 131 Trainingswaffen zu Ausbildungszwecken geliefert worden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 7,4 Millionen Euro.
Erste Planungen für eine Ablösung der bisher genutzten Maschinenpistolen MP5 hätten im Jahr 2016 begonnen. Auslöser seien die islamistisch motivierten Terroranschläge in Paris und Belgien gewesen. Das habe deutlich gemacht, dass die Polizei auch für Einsätze mit schwer bewaffneten Tätern gerüstet sein müsse. Die Gewehre des belgischen Herstellers FN Herstal seien unter anderem durchschlagskräftiger und hätten eine größere Reichweite als die MP5.
Der Weg zu den neuen Waffen war teils steinig: Eine Ausschreibung habe etwa gestoppt und neu gestartet werden müssen. Auch der logistische Aufwand, um alle Streifenwagen und Waffenschränke an das neue Modell anzupassen, habe zu Verzögerungen geführt, hieß es.