Der Bundeskanzler nutzt den 35. Jahrestag des Mauerfalls auch für eine aktuelle Botschaft. Und erklärt mit Blick auf das Jahr 1989, wie Europa auch heute seine Ziele erreichen kann.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Mauerfall zum 35. Jahrestag als Beispiel für den europäischen Zusammenhalt gewürdigt. Der Fall der Berliner Mauer sei der „glückliche Höhepunkt einer gesamteuropäischen Entwicklung“ gewesen, betont Scholz laut vorab veröffentlichtem Redetext in seiner Videobotschaft zum 9. November. 

Der Kanzler ruft angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage erneut zum Zusammenhalt auf: „Unsere gemeinsame Geschichte im Herbst 1989 zeigt uns doch, wie wir unsere Ziele erreichen: Indem wir zusammenstehen – für Frieden und Freiheit, für Sicherheit und Wohlstand, für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.“ 

Scholz zufolge wurde auch das Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft und der EU-Regierungschefs in Budapest, an dem der Kanzler am Freitag teilgenommen hatte, genutzt um diese Einheit zu festigen. Angesichts seines Aufenthalts in Ungarn würdigt der Bundeskanzler die Rolle des Landes, das bereits im Sommer 1989 mit dem „paneuropäischen Picknick“ seine Grenze nach Österreich geöffnet hatte. Hunderte von DDR-Bürgern waren so in den Westen geflohen. 

Ein gesamteuropäischer Sieg

Insgesamt haben laut Scholz auch die mittel- und osteuropäischen Nachbarn Deutschlands zum Mauerfall beigetragen. „Da waren die mutigen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter der Solidarność in Polen. Die singenden Revolutionäre in Estland, Lettland und Litauen. Die beherzten Frauen und Männer in Ungarn, in der Tschechoslowakei und in anderen Ländern. Und natürlich die Montagsdemonstranten – in Leipzig und in vielen weiteren Orten der DDR, die sich unterhakten“, sagte der Kanzler. „Der Sieg der Freiheit im Herbst 1989 war ein gesamteuropäischer Sieg.“