Mit Gravitrax hat Spielehersteller Ravensburger einen kugeligen Kosmos fürs Kinderzimmer entwickelt. Ist der Adventskalender mehr als eine nette Erweiterung für Fans?

Sich mit analogen Spielideen gegen die digitale Sturmflut aka Konsolen, Tablets, Gaming-PC zu behaupten, ist herausfordernd. Der Spieleverlag Ravensburger ist 2017 angetreten, die gute alte Murmelbahn ins digitale Zeitalter zu übersetzen. Mit Erfolg. Denn seitdem hat sich das interaktive Kugelbahn-System Gravitrax zu einem der beliebtesten smarten Spielzeuge entwickelt. Die Bahnen sind (bei entsprechendem Platz) unendlich erweiterbar, dank vieler Actionsteine extrem abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll. Auch ein gewisser Suchtfaktor wird der Kugelbahn aus Süddeutschland nachgesagt.

Dass es aus dem Hause Ravensburger auch einen Gravitrax Adventskalender gibt, verwundert nicht. Dennoch stellt sich die Frage, ob 24 Türchen und deren Inhalt ausreichen, um sich mit dem Gravitrax-Virus zu infizieren. Oder ist der Kalender am Ende doch nur eine willkommene Chance, das Teilelager der eigenen Anlage aufzubessern. Der stern hat den Gravitrax Adventskalender geöffnet und sich als Kugelbahn-Bauer versucht.

Gravitrax Adventskalender

Gravitrax Adventskalender: Erster Eindruck

Die Designer des Gravitrax Adventskalenders 2024 waren offenbar in festlicher Stimmung. Denn der Karton kommt im edlen Schwarz, angelehnt an die PRO-Serie des interaktiven Kugelbahn-Systems. Ansonsten erkennt man auf der Vorderseite schon einige Elemente, die später aus den Türchen des Kalenders fallen. Inmitten der aufgebauten Beispielbahn steht ein aus den klassischen Waben gebauter Weihnachtsbaum, (der leider nicht im Kalender enthalten ist). Der glänzt und funkelt in Gold, genau wie die Schrift und die Designelemente an den Rändern. Warum der Adventskalender eingeschweißt wurde, wird schnell klar. Weder die Bodenplatte, noch die Bauanleitungen für zwei kleine Kugelbahn-Modelle hätten in eins der 24 Türchen gepasst. Schiebt man also den Kalender aus der Umverpackung, hat man beides direkt in der Hand. 

Der Murmelspaß ist begrenzt. Zum Anfüttern für Einsteiger ist der Gravitrax-Adventskalender aber gelungen.
© stern

Was ist drin? (Achtung SPOILER!)

Inhalt:

1 Bodenplatte3 Kurvensteine7 besondere Kurvensteine1 3-in-1 Weiche3 Kugeln (grün, gelb, rot)1 Schiene mittel5 Schienen kurz2 Rampen3 Bernoulli-Schienen links3 Bernoulli-Schienen rechts2 Bernoulli-Schienen gerade1 Spinner1 Color Swap1 Trampolin1 Jumper2 Höhensteine halb23 Höhensteine groß

Gravitrax Adventskalender: Für wen lohnt sich der Inhalt?

Ravensburger empfiehlt den Inhalt des Kalenders für Kinder ab 8 Jahren. Wer alle Türchen öffnet, sitzt vor etwa 60 Elementen des Kugelbahn-Systems. Darunter 23 Höhensteine, die man braucht, um die kleinen Kugeln (drei sind inklusive) in Fahrt zu bringen. Dazu kommen zehn Kurvensteine, eine Weiche und einige Schienenelemente zum Verbinden der Plattformen. Soweit so Standard. Den Pfiff bringen bei Gravitrax aber die Actionsteine ins Spiel. Und davon hat Ravensburger immerhin drei Stück versteckt. Mit etwas Geschick, Geduld und Fantasie lassen die sich auf der Bodenplatte in eine kleine Bahn integrieren. Für erfahrene Gravitrekkis ist das vermutlich eine leichte Übung. Sie wird der Inhalt des Adventskalenders nicht aus der Bahn werfen und schon gar nicht vom Hocker reißen.

Gravitrax Starterset

Gravitrax-Einsteiger könnten an dem 60-teiligen, auf 24 Türchen verteilten, Probierpaket aber durchaus Gefallen finden. Insbesondere das Trampolin und der Jumper wecken die Lust auf mehr, was mutmaßlich die Idee des Herstellers ist. Zumal die einzelne Bodenplatte nur wenig Spielraum für längere Bahnen und überschaubaren, weil eher kurzen, Spielspaß bietet. Kugelbahner, die bereits größere Projekte umgesetzt haben, finden im Gravitrax Adventskalender zumindest etwas Steinematerial zum Aufmöbeln bestehender Bahnen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Vor allem, weil der Kalender im Angebot schon für weniger als 30 Euro zu haben ist.

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