Hoher Zeitdruck, körperliche Belastung, null Selbstverwirklichung: DHL-Paketbote ist ein Knochenjob. Doch was verdienen die Zusteller eigentlich mit ihrer Arbeit?
Online zu shoppen, ist herrlich bequem. Kaum Aufwand oder Lieferkosten, unbegrenzte Auswahl, und wenn das Bestellte nicht gefällt, schickt man es einfach zurück.
Nur der Moment der Lieferung kann kurz unangenehm sein. Ist es warm, kommt er verschwitzt, ist es kalt, mit roter Nase: der gestresste DHL-Paketbote, der unsere Mühen gegen Bezahlung übernimmt. Doch wie hoch ist die eigentlich?
Was verdient ein Paketbote bei DHL?
In aktuellen DHL-Stellenausschreibungen lassen sich Löhne und Arbeitsbedingungen nachlesen: In Köln zum Beispiel bekommt man als neuangestellter Paketbote in Vollzeit (38,5 Wochenstunden) 17,60 Euro pro Stunde. Das sind 2710,40 Euro in vier Wochen. Dazu kommt ein 13. Gehalt als Weihnachtsgeld. Ab dem 2. Jahr zahlt DHL ein Urlaubsgeld von 332 Euro.
Der Stundenlohn unterscheidet sich aber von Stadt zu Stadt: In Duisburg liegt er bei 17,05 Euro. Das sind 3,1 Prozent weniger als in Köln. Die anderen Bedingungen sind aber gleich.
DHL-Paketzusteller werden nach Tarifvertrag bezahlt. Dieser wurde zuletzt im März 2023 zwischen der Deutschen Post AG und der Gewerkschaft Verdi geschlossen und gilt bis zum 31. März 2026.
Paketzusteller gehören demnach zur Entgeltgruppe 3 und erhalten zu Beginn das Monatsgrundentgelt der Stufe 0. Alle zwei Jahre steigt man eine Stufe auf. So erhöht sich das Gehalt in Stufe 1 auf 2832,14 Euro. Nach zehn Jahren erhält man 3166,98 Euro.
Subunternehmer zahlen selten nach Tarif
Neben DHL gibt es in Deutschland fünf weitere große Paketdienste: Amazon, DPD, GLS, Hermes und UPS. DHL hat laut Bundesnetzagentur einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent, die anderen zwischen 5 und 15 Prozent.
Laut Verdi sind mehr als die Hälfte der deutschen Paketzusteller nicht direkt bei den großen Logistikunternehmen angestellt. Sie arbeiten für Subunternehmen, wo der Tarifvertrag nicht gilt. Dies führe zu Missständen wie 14-Stunden-Tagen, Dumpinglöhnen oder unbezahlten Überstunden.
Bei DHL sind eigenen Angaben zufolge nur zwei Prozent der Mitarbeiter bei Subunternehmern angestellt. Für das Unternehmen arbeiteten Ende 2023 über 116.000 Zusteller im Post- und Paket-Segment. Laut dem Bundesverband Paket- und Expresslogistik waren 2023 rund 260.500 Menschen in der Kurier-, Express- und Paketbranche beschäftigt.