Gummibärchen mit dem Fliegenpilz-Giftstoff Muscimol sind jetzt auch im Landkreis Gießen angeboten worden. Das Halluzinogen kann die Psyche beeinflussen und zu Vergiftungserscheinungen führen.
In Langgöns (Landkreis Gießen) sind Gummibärchen mit dem halluzinogenen Fliegenpilz-Giftstoff Muscimol in einem Verkaufsautomaten sichergestellt worden. Die Fruchtgummis stammten aus Tschechien und seien über einen Zwischenhändler in Umlauf gekommen, teilte der Landkreis Gießen mit. Das Veterinäramt habe über die Bezugsliste eines Lieferanten Kenntnis von den Gummibärchen in Langgöns erhalten. Vor der Sicherstellung durch die Behörden seien keine Gummibärchen verkauft worden.
Zuvor waren die gefährlichen Süßigkeiten bereits in Wetzlar und im Wetteraukreis in Automaten und einem Kiosk aufgetaucht. Im Wetteraukreis war ein junger Mann, der eine Packung der Fruchtgummis gekauft habe, kurz nach dem Verzehr mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden.
Stoff kann Psyche tiefgreifend beeinflussen
Bei dem Fliegenpilz-Giftstoff Muscimol handelt es sich nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit um einen psychoaktiven Stoff, der tiefgreifend die Psyche beeinflusst und zu Vergiftungserscheinungen führen kann. Die Behörde hatte Mitte August vor dem Verzehr gewarnt. Solche Gummibärchen seien gesundheitsschädlich und insbesondere eine Gefahr für Kinder, da das Produkt mit normalen Süßigkeiten verwechselt werden könne, warnte auch der Landkreis Gießen. Vorsorglich seien alle Schulen im Landkreis informiert worden.