Im vergangenen Jahr hatte die Gewerkschaft erfolgreich die Pläne der Stadt Potsdam zu verkaufsoffenen Sonntagen durchkreuzt. In diesem Jahr ist die Situation eine andere.
Die Gewerkschaft Verdi will nicht gegen die geplanten verkaufsoffen Sonntage in der Vorweihnachtszeit in Potsdam vorgehen. Man lehne zwar Sonntagsöffnungen grundsätzlich ab, allerdings fänden diese im Dezember in einem „eingeschränkten Ausmaß“ statt, erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft auf Anfrage. Aufgrund der Beschränkungen seien in diesem Jahr die Erfolgsaussichten vor Gericht gering. „Deshalb sehen wir davon ab, gegen die geplanten Sonntagsöffnungen vorzugehen.“
In diesem Jahr sollen in Potsdam am 1. und am 15. Dezember in einem eingeschränkten Bereich rund um die beiden größten Weihnachtsmärkte in der Innenstadt und in Babelsberg die Geschäfte von 13 bis 20 Uhr öffnen dürfen. Am 15. Dezember sollen sogar nur Geschäfte in der Innenstadt öffnen dürfen.
Die Gewerkschaft Verdi war im vergangenen Jahr erfolgreich gegen die Pläne der Stadt Potsdam vorgegangen, an den beiden ersten Sonntagen im Dezember fast im gesamten Stadtgebiet die Sonntagsruhe aufzuheben. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte die Einschätzung der Gewerkschaft geteilt, dass mit zwei lokalen Weihnachtsmärkten nicht die Aufhebung der Sonntagsruhe in einem Großteil der Stadt zu rechtfertigen sei. Verdi hatte einen Eilantrag eingereicht. Die Stadt passte anschließend die Pläne an.
Der Verdi-Sprecher betonte, dass die Sonderregelungen für die „Beschäftigten im Einzelhandel eine weitere Entgrenzung ihrer Arbeit und eine Einschränkung des auch verfassungsmäßig verankerten Sonntagsschutzes“ bedeuteten.