Der 1. FC Nürnberg dominiert den Hamburger SV über weite Strecken in dessen Stadion. Das Team von Trainer Klose verzweifelt beim 1:1 aber lange am starken Torwart Heuer Fernandes.

Miroslav Klose hatte wieder richtig Spaß an seiner Mannschaft. Auch wenn das Unentschieden beim ewigen Aufstiegskandidaten Hamburger SV als Ausbeute eigentlich zu wenig war. Beim 1:1 (0:1) im Duell der Traditionsvereine war es in der 2. Fußball-Bundesliga am Sonntag hauptsächlich der stark haltende Torwart Daniel Heuer Fernandes, der die Nürnberger Torfabrik nach zuvor drei Siegen mit 15 Treffern weitgehend lahmlegte.

Daniel Elfadli brachte die Gastgeber vor 57.000 Zuschauern nach einem Konter in der 15. Minute in Führung. Mahir Emreli glich für die spielbestimmenden Gäste mit der x-ten Chance nach 63 Minuten aus. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir das umgesetzt haben“, kommentierte Klose nach dem Schlusspfiff bei Sky.

Für den Lucky Punch des HSV hätte in der Schlussphase beinahe der eingewechselte Marco Richter bei einem Pfostenschuss gesorgt (83.). Der „Club“ entwickelt sich jedoch mehr und mehr zu einem Spitzenteam. Die Franken liegen weiter zwei Punkte hinter dem HSV und damit in Schlagweite der Aufstiegszone. 

Klose hadert mit der Torausbeute

„Wenn du so viele Torchancen hast, kannst du mehr Tore schießen und mehr mitnehmen hier“, haderte Klose: „Aber wir sind sehr zufrieden mit dem Punkt. Wir sind auf einem guten Weg. Es macht wieder Spaß, dem Club zuzuschauen. Auch das war unser Ziel.“

Kloses Mannschaft spielte vier Tage nach dem unglücklichen Pokal-Aus beim Bundesligisten TSG Hoffenheim selbstbewusst auf im Volksparkstadion, oftmals angetrieben von Julian Justvan und Jens Castrop. Auch das 0:1 versetzte die Franken nicht in eine Schockstarre.

 

Großes Glück für die Gastgeber war, dass Torwart Heuer Fernandes einen Supertag erwischt hatte. Schon in der 3. Minute verhinderte er gegen Emreli das 0:1. Und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte rettete er zweimal gegen Nürnbergs jungen Angreifer Stefanos Tzimas. Der Grieche war kaum aufzuhalten, erarbeitete sich etliche Chancen, schloss aber glücklos ab.

HSV-Torwart im „Flow“

Das Duell Heuer Fernandes gegen den „Club“ ging nach der Pause munter weiter. Der 31 Jahre alte Torwart parierte in kurzer Abfolge mit Reflexen erneut gegen Tzimas, Justvan und zweimal Emreli. „Du kommst in einen Flow“, sagte der mit Abstand beste HSV-Spieler. 

Beim nächsten Versuch von Emreli, der mit dem linken Fuß abzog, war aber dann auch Heuer Fernandes machtlos. Der ehemalige Weltklassestürmer Klose konnte am Spielfeldrand endlich jubeln. „Wir hatten deutlich mehr Hochkaräter“, resümierte Abwehrspieler Robin Knoche: „Die müssen einfach rein, dann kann sich hier niemand beschweren, wenn wir mit drei Punkten nach Hause fahren.“ Der starke Heuer Fernandes verhinderte das.