Bei der US-Wahl 2020 hat Pennsylvania vier Tage für die Auszählung des Wahlergebnisses gebraucht. Doch 2024 sollten Hochrechnungen und Ergebnisse schneller da sein.
Ab Schließung aller Wahllokale im jeweiligen Bundesstaat veröffentlichen die großen US-Fernsehsender ihre Prognosen. Sie stützen sich dabei auf Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe, erste Stimmauszählungen in den Wahllokalen und telefonische Umfragen. Wegen der unterschiedlichen Zeitzonen der USA werden also für die Bundesstaaten an der Ostküste die ersten Prognosen vorliegen, für Hawaii die letzten.
Meist verkünden die großen Sender gegen Mitternacht US-Ostküstenzeit den Wahlsieger auf Grundlage ihrer Hochrechnungen. In Deutschland ist es dann morgens zwischen 5 und 6 Uhr am Mittwoch.
PAID IV Trump Wähler erklärt 20:35Ob das auch bei der US-Wahl 2024 klappt, ist allerdings fraglich: Da sehr viele US-Bürger – bis zum Donnerstagmorgen mehr als 60 Millionen – vorzeitig ihre Stimme abgegeben haben, sind Wählerbefragungen vor dem Wahllokal weniger aussagekräftig als früher. Zudem dauert die Auszählung von Briefwahlbögen länger als die Auszählung von im Wahllokal abgegebenen Stimmen.
US-Wahl 2024 wird juristisch umkämpft
Angesichts des erwarteten engen Wahlausgangs sind viele Rechtsstreitigkeiten zu erwarten – vor allem in den Swing States: Pennsylvania im Nordosten der USA gilt mit seinen 19 Wahlleuten als ein Staat, den ein Kandidat für einen Gesamtsieg unbedingt gewinnen muss – umgekehrt bedeutet eine Niederlage dort, dass es sehr schwer wird, den Rückstand wieder aufzuholen. Die weiteren sechs wichtigen Swing States sind North Carolina (16 Wahlleute), Georgia (16), Michigan (15), Wisconsin (10) sowie im Westen Arizona (11) und Nevada (6).
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2020 hatte es in Pennsylvania vier Tage gedauert, bis das Ergebnis dort ausgezählt war und Joe Biden als Wahlsieger feststand. Allerdings hatte es vor vier Jahren wegen der Corona-Pandemie auch eine Rekordzahl an Briefwahlstimmen gegeben.
US-Wahl: Wann schließen die WahllokaleIn diesem Jahr haben in Pennsylvania weniger Stimmberechtigte Briefwahlunterlagen beantragt – und die Wahlhelfer haben nach 2020 etwas mehr Routine. Das Ergebnis aus Pennsylvania dürfte angesichts des erwartet knappen Ausgangs also nicht unmittelbar nach Schließung der Wahllokale feststehen (20.00 Uhr Ortszeit/02.00 Uhr MEZ), aber wohl nicht so lange auf sich warten lassen wie 2020.
Wahlsieger muss bis zum 8. Dezember feststehen
Die Fernsehsender werden extrem vorsichtig sein, wann sie in einem Swing State mit engem Rennen einen Sieger ausrufen – und wann den Gesamtsieger der Präsidentschaftswahl. Nur bei einem sehr klaren Wahlausgang könnte das noch in der Wahlnacht passieren.
Bis zum 8. Dezember müssen mögliche Rechtsstreitigkeiten in einzelnen Bundesstaaten über den Wahlausgang allerdings beigelegt sein – sonst kann der US-Kongress das Ergebnis zurückweisen. Diese in einem Bundesgesetz festgehaltene Regel wird als „safe harbor“ (sicherer Hafen) bezeichnet. Es könnte also mehr als einen Monat dauern, bis endgültig feststeht, wer künftig ins Weiße Haus einzieht.