Seit 14 Jahren hat Deutschland den ESC nicht mehr gewonnen. Stefan Raab will das ändern. Seinen Plan hat er heute in der Schweizer Botschaft in Berlin vorgestellt. 

Stefan Raab läuft in den Raum voller Journalisten, setzt sich, holt die Ukulele raus, stimmt ein Lied an. „Die Berge sind hoch und das Echo klingt weit“. Er singt über die Schweiz. Denn in dem Land mitten in Europa findet 2025 der European Song Contest statt. Den soll Deutschland gewinnen – durch eine Kooperation von ARD, RTL und Stefan Raab.

Der ESC war in den letzten Jahren war für Deutschland ein Debakel. In den letzten zehn European Song Contests wurde das Land viermal letzter und dreimal vorletzter. „Deutschland: Null Punkte“, diesen Ausspruch hört der Fernsehzuschauer in diesem Land fast jährlich mehr als einmal. 2010, als die Bundesrepublik das letzte Mal gewonnen hat, hat Steve Jobs das erste iPad vorgestellt, Merkel war Kanzlerin und Stefan Raab hat noch die deutsche Teilnahme beim ESC organisiert. Stefan Raab noch zeitgemäß 06.33

So wird der deutsche ESC-Act 2025 ausgewählt

In der Castingshow „Unser Star für Oslo“ entdeckte er einst Lena Meyer-Landrut. Die kam nach Norwegen, sang „Satellite“ und siegte.

Heute ist Jobs tot, Merkel im Ruhestand, Raab hat gerade sein Comeback bei RTL+ gefeiert. Und, nach den Desastern der letzten Jahre, will er sich auch nochmal am ESC versuchen. Stefan Raab kümmert sich jetzt höchstpersönlich darum, dass die deutsche Teilnahme beim ESC 2025 in Basel ein voller Erfolg ist. Dafür tun sich der neue Stammsender von Raab, RTL, und die ARD zusammen, die bisher immer die Auswahl für den ESC getroffen hat. Zusammen suchen die Partner nach dem Künstler, der Deutschland beim nächsten ESC vertreten soll. 

Die Bewerbungsfrist für das erste Casting läuft ab heute, sagt Raab. Jeder und jede dürfen sich bewerben, explizit auch große Stars. „Ich habe nichts dagegen, wenn Herbert Grönemeyer gleich anruft“, scherzt der Entertainer. Alle Einsendungen würden vorgecastet werden. Es würden aber explizit nicht nur Gesangstalente gesucht. Wer kein exzellenter Sänger sei, der könne vielleicht gut entertainen oder tanzen? „Aber irgendwas sollte man schon können“, witzelt Raab. 

Vier Live-Shows, die Details stehen noch nicht fest

In insgesamt vier Live-Shows wird dann entschieden, wer für die Bundesrepublik 2025 zum ESC fährt. Bei RTL werden zum Anfang zweimal 12 Künstler die Chance haben, sich zu präsentieren. Raab und eine Jury entscheiden dann, wer weiterkommt. Wer in dieser Jury sitzt, kann er noch nicht sagen. Die Details des Auswahlprozesses scheinen noch nicht festzustehen. Was aber sicher ist: In einer dritten Show bei RTL muss sich jeder der Künstler ein zweites Mal beweisen, um in das Finale zu kommen. Stefan Raab Reaktionen 13.37

Das Finale wiederum überträgt die ARD: Am 01. März 2025, um 20.15 Uhr, werden die besten Sänger und Bands um das deutsche Ticket zum ESC kämpfen. Hier zählt nur das Zuschauervotum – es gibt keine Jury, die mitbestimmt, keine Experten, die beraten. Wen die Zuschauer mögen, der fährt nach Basel und soll endlich mal wieder den European Song Contest für Deutschland gewinnen.

Harmonische Zusammenarbeit zwischen ARD und RTL 

Neben Raab sitzen in dieser Pressekonferenz ARD-Programmdirektorin Christine Strobl, NDR-Programmdirektor Frank Beckmann und RTL-Programmgeschaftsführerin Inga Leschek. Dass sich ARD, RTL und Stefan Raab zusammentun, hat vor allem einen Grund: Zusammen können sie eine gewaltige Reichweite bespielen. Raab sagt dazu auf der Pressekonferenz: „Der ESC ist eine einzigartige Veranstaltung – er erreicht Leute über ihre sozialen Blasen hinweg.“ Der European Song Contest ist Gesprächsthema in Schulen und Altersheimen, über soziale Grenzen hinaus. Diese Reichweite wollen die Sender noch einmal weiter ausbauen. NDR-Programmchef Beckmann: „Wenn wir alles zusammentun, wird 2025 niemand am ESC vorbeikommen.“ 

Die Programmdirektoren von RTL, ARD und NDR betonen immer wieder die Wichtigkeit des ESC für die Sender. Inga Leschek sagt: „Wenn RTL und ARD sich zusammentun, dann ist das eine große Sache.“ Der Sender hat eigentlich einen Exklusiv-Deal mit dem Entertainer, aber, so sagt sie: „Man muss auch gönnen können.“ Raab selbst scherzt über die Zusammenarbeit und stichelt in der Schweizer Botschaft, die direkt gegenüber des Kanzleramts liegt: „Wenn Olaf Scholz hört, wie harmonisch es hier läuft, will er gleich mitmachen.“ 

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