Azubis sind die Fachkräfte von morgen. Trotz Fachkräftemangel bleiben in der Hauptstadt viele junge Menschen ohne Ausbildungsplatz.

Tausende junge Menschen sind in Berlin noch ohne Ausbildungsplatz. Mit Stand Ende September seien fast 3.500 Jugendliche für dieses Jahr auf der Suche gewesen, teilte die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit mit. 1.145 Ausbildungsstellen sind demnach offen gewesen – 183 weniger als im Vorjahr. 

Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe sprach von zwei zentralen Herausforderungen: „Das Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen muss sich deutlich erhöhen und wir müssen dafür sorgen, dass Bewerberinnen und Bewerber sowie Ausbildungsbetriebe zueinanderfinden.“ Betriebe seien dann erfolgreich, wenn sie Verantwortung für Azubis übernähmen und sie von Anfang an gut begleiteten, sagte die SPD-Politikerin. 

Kiziltepe: Bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist für Azubis ein Problem

„Zu den Sorgen der Azubis gehört auch die schwierige Suche nach einem bezahlbaren WG-Zimmer oder Wohnung“, führte Kiziltepe aus. Sie verwies auf ihre bekannte Idee eines Azubi-Werks, das für Bau und Betrieb von Azubi-Wohnheimen zuständig wäre. 

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds Berlin-Brandenburg, Katja Karger, forderte gute Ausbildungsbedingungen: „Eine offene Atmosphäre, Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe und Mitbestimmung von Minute eins an: Wenn Arbeitgeber diese drei Dinge ernst nehmen, spielen sie auf dem Weg zu gut qualifizierten Fachkräften in ihrem Betrieb ganz vorne mit.“

Insgesamt waren den Angaben zufolge von Oktober 2023 bis September 2024 gut 22.100 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Das waren knapp 1.000 mehr als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor.