Mit der Demenz-Erkrankung ihres Ehemannes Bruce Willis geht Emma Heming Willis seit Jahren offen um. Jetzt hat sie erzählt, wie sie mit ihren Kindern über die Krankheit spricht.
Emma Heming Willis nutzt ihre Reichweite und die Bekanntheit ihres Ehemannes Bruce Willis, um seit Jahren über die Krankheit aufzuklären, die das frühe Ende von Willis‘ Hollywood-Karriere bedeutete. Der „Stirb Langsam“-Star ist an einer Frontotemporalen Demenz (FTD) erkrankt. Der Weg bis zur Diagnose war lang und kräftezehrend, wie Heming Willis jetzt im Interview mit der Zeitschrift „Town and Country“ erzählt. „Diese Krankheit wird fehldiagnostiziert, sie wird übersehen, sie wird missverstanden, und so war es wichtig, endlich eine Diagnose zu erhalten, damit ich lernen konnte, was Frontotemporale Demenz ist, und damit ich unsere Kinder aufklären konnte“, sagt sie.
Bruce Willis‘ Ehefrau: „Beschönige nichts“
Das Ehepaar Willis hat zwei gemeinsame Töchter, darüber hinaus hat Bruce Willis drei Töchter mit seiner Ex-Frau Demi Moore. Die gesamte Patchworkfamilie versteht sich gut und rückten nach der Diagnose des Schauspielers umso mehr zusammen. Im Gespräch mit der Zeitschrift verrät Heming Willis außerdem, wie sie mit ihren Töchtern über die Krankheit ihres Vaters spreche. „Ich habe nie versucht, ihnen etwas zu beschönigen. Sie sind mit dem Verfall von Bruce über die Jahre aufgewachsen. Ich versuche nicht, sie davor zu beschützen“, erklärt sie.
Wie geht man damit um, wenn ein Elternteil schwer erkrankt ist? Die Töchter der beiden sind gerade mal zehn und zwölf Jahre alt. „Von unserem Therapeuten habe ich gelernt, dass Kinder, wenn sie Fragen stellen, bereit sind, die Antwort zu erfahren“, so die 46-Jährige. „Wenn wir sahen, dass Bruce Probleme hatte, sprach ich es mit den Kindern an, damit sie es verstehen konnten, aber diese Krankheit ist chronisch, fortschreitend und unheilbar. Es gibt keine Heilung. Natürlich spreche ich nicht gern über diesen Aspekt der Krankheit, und sie haben auch nicht gezielt danach gefragt. Sie wissen, dass Daddy nicht gesund werden wird“, sagt Heming Willis.
Sie trauert um die verlorene Zukunft
Die ersten Anzeichen von Willis‘ Krankheit seien ein Stottern gewesen. Der Sprachfehler habe sein Umfeld nicht besonders besorgt, weil der Schauspieler als Kind gestottert habe. Sein Beruf und das Auswendiglernen eines Drehbuchs hätten ihm dabei geholfen. „Niemals hätte ich gedacht, dass es sich um eine Form der Demenz bei einem so jungen Menschen handeln könnte“, erinnert sich seine Ehefrau. Sie hat die Pflege ihres Mannes übernommen – mit Unterstützung. Wie andere Betroffene es schaffen, einen Angehörigen alleine zu pflegen, sei für sie unverständlich und bewundernswert.
Noch immer trauere sie um die Zukunft, die sie nicht haben wird. „Wir hatten so viele Pläne, so viele schöne Dinge, die wir mit unseren Mädchen machen wollten, so viele Dinge, die wir gemeinsam erleben wollten. Man reißt diese Seite einfach komplett heraus, und wie schreibt man dann die Geschichte neu?“, fragt sie im Interview. „Ich lerne gerade, wie ich die Kontrolle zurückgewinnen kann. Es ist vielleicht nicht die schönste Geschichte, die ich mir hätte ausdenken können, aber es gibt Lichtblicke“, so Heming Willis.
Quelle: „Town and Country“
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