Muskelbepackt, mit Sonnenbrille und einem Grinsen im Gesicht: So ist Peter Wirth, aka der „Bahnbabo“ bekannt. Nun steigt er zum letzten Mal in eine Fahrerkabine.
Der „Bahnbabo“ macht Schluss: Zum letzten Mal ist der in Frankfurt wohl bekannteste Straßenbahnfahrer Peter Wirth zu einer Linienfahrt mit einer Straßenbahn angetreten. Nach 36 Dienstjahren und einem Monat führte seine letzte Fahrt vom Frankfurter Hauptbahnhof nach Fechenheim. Am Hauptbahnhof warteten bereits mehrere Fans auf den 63 Jahre alten Tramfahrer, die sowohl Autogramme und Geschenke bekamen als auch verteilten. So schenkte ihm etwa eine Frau ein selbstgeschriebenes Gedicht – ganz in Anlehnung an Wirth selbst, der seine Fahrgäste des Öfteren mit seiner Poesie unterhielt.
Der Tramfahrer ist als „Bahnbabo“ über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. In den sozialen Medien folgen ihm Tausende, täglich mache er 30 bis 40 Selfies mit Menschen in der Stadt. Nun freue er sich aber erst einmal sehr auf seine „wohlverdiente Rente“. Die Tür gehe nun auf zu einem stressfreieren Leben, ein Leben ohne Uhr und ein Leben, dass er wieder mehr selbst bestimmen könne, sagte Wirth.
Ausflug in die Politik?
Für die Zeit nach dem Beruf hat er schon viele Pläne – vor allem sein karitatives Engagement möchte er weiter fortsetzen. Unter anderem sammelt Wirth Spenden und erfüllt mit dem Verein Mainlichtblick Wünsche von beeinträchtigten Kindern.
Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) erklärte beim Abschied von Wirth, dass er sich ihn in einer anderen Funktion in der Stadt wünsche. „Es gibt, glaube ich, einige Aufgaben, die er sehr gut erfüllen könnte und da werden wir uns jetzt dran machen.“ Ob eine Rückkehr in die Politik vom „Bahnbabo“ zum „Bürgerbabo“ möglich ist, ließ Wirth allerdings offen. Er hatte bei der letzten Oberbürgermeisterwahl kandidiert und gelangte mit einem Überraschungserfolg auf den vierten Platz. Noch einmal eine OB-Wahl? „Das wäre eine lustige Sache“, sagte Wirth und grinste.
Was auch immer für Projekte und Pläne für den „Bahnbabo“ folgen – Als erstes geht es für ihn und seine Ehefrau Heike nach seinem letzten Arbeitstag in den Urlaub nach Fuerteventura.