Mit viel Selbstbewusstsein reist der 1. FC Nürnberg zum Pokalspiel bei der TSG Hoffenheim. Der Trainer rechnet sich etwas aus gegen den Bundesligisten – zumal mit vielen Fans im Rücken.

Miroslav Klose beschwört ein simples Fußballgesetz. „Das ist ein Pokalspiel, da ist alles möglich.“ Das soll erst recht für den gerade so torhungrigen „Club“ gelten, selbst auswärts bei der TSG Hoffenheim, die als klassenhöherer Fußball-Bundesligist am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) natürlich der Favorit ist. Noch dazu im eigenen Stadion. 

Trotzdem glauben Klose und seine Spieler – und erst recht die „Club“-Fans – an einen Überraschungscoup in der 2. Runde des so lukrativen Cup-Wettbewerbes. Auf 1,5 Millionen Euro würden sich alleine die Prämien-Einnahmen des Zweitligisten im Falle des Einzugs in das Achtelfinale erhöhen. „Wir wollen richtig für Furore sorgen“, kündigte Klose an. 

Das Selbstbewusstsein ist begründet. Mit dem Rückenwind der jüngsten Kantersiege im Derby bei der SpVgg Greuther Fürth (4:0) und beim anschließenden 8:3-Spektakel gegen Jahn Regensburg hat Kloses junges Team viel Selbstbewusstsein getankt. Und dazu wird im Sinsheimer Stadion noch eine große und laustarke Fan-Unterstützung kommen. 

 

Nach Vereinsangaben werden mindestens 4.500 „Club“-Anhänger ihr Team begleiten. In Fanforen kursieren sogar noch deutlich höhere Zahlen. „Je mehr Fans, umso besser für uns“, sagte Klose zur „fantastischen Unterstützung“ von den Rängen.

Wechsel im Tor

Seine Erfolgself steht, ein Umbau ist nicht geplant. Im Tor darf aber erneut Pokal-Keeper Christian Mathenia ran, wie schon beim wackligen Erstrundensieg beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Da war Mathenia im Elfmeterschießen der Matchwinner. 

Nach drei Liga-Siegen mit 15 erzielten Toren könne seine Mannschaft „mit Euphorie ins Spiel gehen“. Allerdings weiß Klose, dass der Gegner viel Qualität im Kader hat, etwa mit Offensiv-Ass Andrej Kramaric. „Er ist fantastischer Spieler. Da müssen wir griffig sein“, sagte Klose.

Er sieht sehr viel Defensivarbeit auf seine Mannschaft zukommen: „Wir werden leiden und viel verteidigen müssen.“ Aber wenn man zugleich die eigenen Offensivqualitäten ausspielen könne, könnte man auch „dem Gegner wehtun“, bemerkte der FCN-Coach. 

Justvan kündigt Vollgas gegen den Ex-Verein an

Besonders motiviert ist Nürnbergs Spielmacher Julian Justvan, der nach seinen drei Toren gegen Regensburg auch seinen Ex-Verein ärgern möchte. Der 26-Jährige kündigte „Vollgas über 90 oder auch 120 Minuten“ an. Klose setzt auf seinen Regisseur, der einige Wochen benötigte, um dem „Club“-Spiel seinen Stempel aufdrücken zu können. 

„Eine gewisse Zeit braucht man. Julian ist ein fantastischer Spieler, ein schlauer Spieler. Er musste auch erstmal seine Mitspieler verstehen – und umgekehrt seine Mitspieler ihn“, sagte Klose. Der Anpassungsprozess ist vollzogen. Kriegt das auch Justvans Ex-Verein zu spüren?