Permanente Schlafstörungen erhöhen das Risiko für schwerwiegende Krankheiten. Die Barmer-Krankenkasse hat Daten vorgelegt, die auf eine besorgniserregende Entwicklung schließen lassen.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, massiv erhöht. Wie aus einer jetzt veröffentlichten Analyse der Barmer-Krankenkasse hervorgeht, wurden im Jahr 2023 hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung bei rund 120.000 Versicherten im Land entsprechende Diagnosen gestellt. Zehn Jahre zuvor seien es knapp 83.000 Betroffene gewesen, teilte die Ersatzkasse in Schwerin mit. 

„Schlafstörungen werden offensichtlich immer mehr zum Volksleiden“, konstatierte Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Als Ursachen nannte sie Stress, Angstzustände, unregelmäßige Schlafgewohnheiten, gesundheitliche Probleme, aber auch die Nutzung elektronischer Geräte vor dem Zubettgehen. Die Zeitumstellung an diesem Wochenende könne ein weiterer Faktor sein, der sich – zumindest temporär – negativ auf den Schlaf auswirkt.

Schlafstörungen mit gesundheitlichen Folgen 

Als Folgen von Schlafstörungen zeigten sich unter anderem mangelnde Konzentration, überhöhte Reizbarkeit oder ein geschwächtes Immunsystem. „Langfristig können schlaflose Nächte das Risiko für psychische Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen erhöhen. Eine gesunde Schlafhygiene, Stressbewältigung und gegebenenfalls medizinische Hilfe sind daher entscheidend, um möglichst gut und ruhig zu schlafen“, erklärte die Medizinerin.

Nach ihren Angaben treten Schlafstörungen insbesondere in fortgeschrittenem Alter auf. Im Jahr 2023 hätten rund 12 Prozent der Menschen ab dem 60. Lebensjahr mit Schlafstörungen zu kämpfen gehabt. Besonders hohe Zuwächse habe es aber in der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen mit einer Verdopplung des Anteils der Betroffenen von 2 auf 4 Prozent gegeben.

Die Barmer hat in MV nach eigenen Angaben rund 265.000 Versicherte. Das entspricht rund 17 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten im Land.