Starkoch Frank Rosin ist angezeigt wegen Tierquälerei, er hat lebende Krebse gebraten. Schuld gab er auch der Produktionsfirma. Für den Tierschutzbund zählt das allerdings nicht.

In der vergangenen Woche kochte die Medienlandschaft rund um das Thema Star-Koch Frank Rosin und die Krebse. Dieser briet noch lebende Krebse in der TV-Show „Wer kocht das Beste für die Gäste?“. Der Verdacht der Tierquälerei steht nach wie vor im Raum, da der Koch die Krebse über Minuten qualvoll in heißem Fett verenden ließ. Die Kameraaufnahmen fingen ein, wie mindestens ein Krebs noch am Leben war und um sein Leben strampelte. Auch noch Minuten, nachdem der Koch die Meeresbewohner in den Topf geschmissen hatte.

Ein aufmerksamer TV-Zuschauer meldete die Beobachtung aus der Folge vom 21. August dem Deutschen Tierschutzbund (DTB). Dieser handelte umgehend und zeigte Rosin an. Laut Paragraf 18 Absatz 2 des Tierschutzgesetzes ist diese Art der Tötung nicht erlaubt:  „Die Tötung von Krebstieren durch Braten ist langwierig und qualvoll und per Gesetz daher ausdrücklich verboten“, so der DTB.

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Frank Rosin entschuldigte sich Tage später in einer Video-Botschaft bei Instagram. „Ich habe während der Aufzeichnung zu dieser Sendung vom Dienstleister der Produktionsfirma Endemol Shine gefrorene Flusskrebse bekommen – ich und mein Küchenchef. Und die haben wir verarbeitet. (…) Und deshalb ist es dazu gekommen, dass die Krebse während des Kochvorgangs noch nicht richtig tot waren. Das ist ein nicht akzeptabler Vorgang“, so Rosin. 

Tierschutzbund äußert sich zu Frank Rosins Entschuldigung

Doch Lea Schmitz, Pressesprecherin des Deutschen Tierschutzbundes tritt nach und äußert sich zur Entschuldigung Frank Rosins wie folgt: „Wir nehmen zur Kenntnis, dass sich Frank Rosin öffentlich geäußert hat und von einem ’nicht akzeptablen Vorgang‘ spricht. Dass bei diesem Vorgang die gesamte Kette überprüft wurde, ist sicherlich nicht falsch. Mit der Verständigung untereinander darauf, allein dem Food-Dienstleister, der die Tiere anscheinend unsachgemäß eingefroren und gelagert habe, die Schuld zuzuschieben, macht er es sich aber zu einfach.“

Dass der Koch die Schuldfrage mit seiner Entschuldigung von sich weist, findet der Tierschutzverein falsch: „Die Verantwortung des zuständigen Kochs ist damit dennoch nicht aufgehoben. Selbst für Zuschauer der TV-Sendung war deutlich zu sehen, dass die Flusskrebse noch lebten und sich minutenlang noch bewegten. Rosin als langjähriger erfahrener Sternekoch hätte dies erkennen müssen, als er jeden einzelnen Krebs mit der Hand aus der Schale nahm, die Tiere in die Pfanne legte und umrührte. Ihre klaren Lebenszeichen waren nicht zu übersehen. Spätestens, als er die Krebse sah, hätte er erkennen müssen, dass diese unsachgemäß gelagert worden waren und die Tiere gar nicht erst in die heiße Pfanne hätte legen dürfen.“

Das Engagement des Tierschutzbundes ist auch in dem Fakt begründet, dass Krebstieren viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird: „Insbesondere dem Schutz von Krebstieren wie Flusskrebsen oder Hummern wird oft zu wenig Bedeutung beigemessen. Bevor sie auf dem Teller landen, leiden die empfindungsfähigen Tiere vielfach unter der Lagerung in kleinen Behältnissen, bevor sie einen qualvollen Tod sterben – selbst, wenn sie gemäß geltenden gesetzlichen Vorgaben ins kochende Wasser geworfen werden“, so Schmitz.

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