Der nächste Europa-League-Gegner der Eintracht ist für viele eine große Unbekannte. Trotz der Favoritenrolle warnt Coach Toppmöller. Ein Frankfurter Spieler darf sich auf sein Startelf-Debüt freuen.

Eintracht Frankfurts Trainer Dino Toppmöller überlässt nichts dem Zufall – auch nicht in der Vorbereitung auf das nächste Europa-League-Heimspiel gegen FK Rigas Futbola Skola. Für viele ist der amtierende lettische Meister ein unbeschriebenes Blatt, für Toppmöller nicht.

Die Mannschaft habe „sehr robuste Abwehrspieler, sehr große Abwehrspieler“, sagte der Coach des Fußball-Bundesligisten vor dem dritten Spieltag in der Europa League am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+). „Ich glaube, im Durchschnitt 1,95 Meter.“ Außerdem sei der Angriff „sehr, sehr gefährlich“. Deshalb müsse man den Gegner von Anfang an einschnüren.

Startelf-Garantie für Uzun

Einer, der diese Vorgabe umsetzen soll, ist Can Uzun. Der Jungstar soll sein Startelf-Debüt bei der Eintracht geben. Die Vorfreude bei dem 18-Jährigen ist groß. Es gebe nichts Besseres, als vor einem vollen Stadion im Europapokal zu spielen, sagte Uzun.

Der Offensivspieler war im Sommer mit großen Erwartungen vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg zur SGE gewechselt. Bislang kam der 18-Jährige – wenn überhaupt – aber nur zu Kurzeinsätzen. „Die Umstellung war natürlich groß“, sagte Uzun über seine ersten Wochen und Monate in Frankfurt. „Jeder Spieler will gerne jedes Spiel spielen, aber ich vertraue mir, ich vertraue meinem Coach.“

Englische Wochen „das Geilste“

Für die Eintracht ist es die erste von drei englischen Wochen in Folge. Bis zum 10. November bestreitet die SGE inklusive der Riga-Partie sechs Pflichtspiele. Außenverteidiger Rasmus Kristensen will sich darüber aber nicht beschweren – im Gegenteil. „Das ist super, es ist das Geilste, was es gibt.“

Die SGE befindet sich nach vier Punkten aus den ersten beiden Partien in der Ligaphase der Europa League im Soll. Zu Hause gegen Riga wollen die Frankfurter ihre Ausgangslage weiter verbessern. „Der Heimsieg ist die klare Zielsetzung, darauf liegt unser Fokus. Wir haben ein wichtiges Spiel vor der Brust und es heißt: Volle Kanone nach vorne“, sagte Sportdirektor Timmo Hardung.

Der lettische Meister steht auch in dieser Saison mit sechs Zählern Vorsprung wieder an der Spitze der Liga. Anders als in Deutschland neigt sich die Saison in Lettland dem Ende entgegen, denn die Spielzeit begann im März und endet im November. Drei Spieltage stehen noch auf dem Programm.

Lettland-Experte: „Wahrscheinlich das beste Team im Baltikum“

„RFS ist die dominante Mannschaft in Lettland und wahrscheinlich das beste Team im Baltikum“, sagte der Deutsche Oliver Schlegl dem „Kicker“. Schlegl war Geschäftsführer der höchsten lettischen Liga, lebt den Angaben zufolge nach wie vor in Lettland und arbeitet als Spielerberater. Das sportliche Niveau sei mit der Bundesliga aber nicht zu vergleichen, erklärte er.

Allerdings ließ die Mannschaft aus der lettischen Hauptstadt auch in der Europa League schon aufhorchen. Nach der 1:4-Auftaktniederlage in der Ligaphase gegen FCSB Bukarest gab es immerhin ein 2:2 gegen Galatasaray Istanbul.