Ein neues Feuerwehrhaus in Stadtallendorf wurde bei einem Großbrand völlig zerstört. Der Schaden geht in Millionenhöhe. Das Absurde: Die Wache war ohne Rauchmelder ausgestattet.

In der hessischen Stadt Stadtallendorf hat ein Großbrand ein erst kürzlich eingeweihtes Feuerwehrhaus völlig zerstört, wobei ein Schaden in Höhe von rund 20 Millionen Euro entstand. Der Brand brach laut Zeugenaussagen am frühen Mittwochmorgen aus und begann in einem Feuerwehrfahrzeug, bevor er sich rasch auf das gesamte Gebäude ausdehnte.

170 Feuerwehrkräfte aus dem gesamten Landkreis Marburg-Biedenkopf waren umgehend vor Ort, konnten jedoch nicht verhindern, dass das Feuer nahezu alle Einsatzfahrzeuge vernichtete. Nur einer von zehn Einsatzwagen überstand das Feuer unbeschadet. Die Feuerwehrleute kämpften darum, ein Übergreifen des Feuers auf das Hauptgebäude zu verhindern.

Angesichts der starken Rauchentwicklung wurden die Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen. Es wurden zeitweilig Straßensperrungen um den Brandort herum eingerichtet, Verletzte wurden nicht gemeldet.

Neues Feuerwehrhaus ohne Feuermelder ausgestattet

Unglaublicherweise war das brandneue Feuerwehrhaus, das als „modern, innovativ und auf dem neuesten Stand der Technik“ gelobt wurde, nicht mit einem Feuermelder ausgestattet. Dies führte zu völliges Befremden und Entrüstung, insbesondere da die gesetzlichen Anforderungen keinen Feueralarm für ein Gebäude dieser Art vorschrieben. Der Vorsitzende des hessischen Landesfeuerwehrverbands, Norbert Fischer, hat eine Überprüfung dieser gesetzlichen Regelungen angeregt.

Bezüglich der Brandursache liegen noch keine abschließenden Erkenntnisse vor, es wird jedoch spekuliert, dass ein überhitztes Batterieladegerät der Auslöser gewesen sein könnte. Vor dem Hintergrund des verheerenden Brandes wird die Notwendigkeit, das Feuerwehrhaus so schnell wie möglich wieder aufzubauen, immer dringlicher. Über eine Ausstattung mit einem Feueralarm wird debattiert.

Quellen: AFP, Oberhessische Presse, Guardian