Den Kleingewässern in Berlin geht es nicht gut, stellt der BUND Berlin fest. Viele sind für Amphibien ungeeignet. Teilweise sind aber schon mit kleinen Änderungen Verbesserungen möglich.

Fehlende Flachwasserzonen, Uferverbauung, extrem viel Schatten – die Berliner Kleingewässer sind einem Bericht des BUND Berlin zufolge zu einem großen Teil nicht als Lebensraum für Kröten und Salamander geeignet. Fast die Hälfte (46,7 Prozent) der mehr als 100 untersuchten Gewässer in vier Bezirken sei in einem schlechten Biotopzustand oder als Lebensraum für Amphibien und Libellen verloren (14,1 Prozent), teilte der BUND Berlin in seinem Kleingewässerreport Berlin 23/24 mit. 

Amphibien sind dem BUND zufolge in besonderen Maße von Kleingewässern abhängig. Die meisten Arten pflanzen sich demnach dort im Frühjahr oder Sommer fort und verbringen den Rest des Jahres in feuchten Bereichen an Land. Dass das Gewässer nicht austrocknet, bevor der Lebenszyklus abgeschlossen ist, sei entscheidend. Auch Ausstiegshilfen, damit der Amphibiennachwuchs an Land komme, gebe es zu selten. 

Der BUND Berlin hat dem Bericht zufolge im Sommerhalbjahr 2023 den Zustand von 108 Kleingewässern in Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Spandau und Treptow-Köpenick untersucht. In diesem Bericht dominierten Gewässer in den Niederungen Berlins, weshalb akuter Wassermangel aufgrund des meist geringen Abstands zum Grundwasser deutlich weniger Gewässer betraf als in vorherigen Berichten.

Schon kleine Maßnahmen könnten helfen

58 Prozent der 108 untersuchten Gewässer bieten dem Bericht zufolge einen potenziell guten Lebensraum für Amphibien. 35 Prozent wurden als beeinträchtigt gewertet, geringe Pflegemaßnahmen könnten diese Gewässer nach Ansicht des BUND Berlin allerdings kurzfristig aufwerten. Gut 12 Prozent der untersuchten Gewässer seien als stark beeinträchtigt gewertet worden. 

Bei der Pflege von Grünanlagen und Gewässern fehlt laut BUND Berlin der Fokus auf Natur- und Artenschutz. Sie werde allzu oft als penibles Aufräumen verstanden, bemängelte der BUND. 

In viele Kleingewässer werde außerdem Regenwasser von verschmutzten Straßen eingeleitet – die Gewässer würden so als Sammelbecken zweckentfremdet. Schad- und Nährstoffe wie Schwermetalle, Pestizide, Streusalze oder Hundekot setzten in Kleingewässern sehr schnell fatale biologische Prozesse in Gang, hieß es. Auch das Algenwachstum werde begünstigt, was zu Sauerstoffarmut und einer schnelleren Verlandung führe.