Nach der Entscheidung der Stadt Neubrandenburg, die Regenbogenfahne am Bahnhof nicht mehr zu hissen, gibt es nun eine Online-Petition. Die will die Fahne zurück. Viele Menschen haben mitgeklickt.

Nachdem die Stadt Neubrandenburg sich nach mehreren Angriffen gegen das Hissen der Regenbogenflagge am Bahnhof entschieden hatte, ist nun eine Petition für das Wiederaufhängen der bunten Fahne gestartet worden. Damit fordern die Initiatoren die Stadtvertretung von Neubrandenburg dazu auf, die Entscheidung rückgängig zu machen und das Hissen der Regenbogenflagge zuzulassen, wie sie auf der Internetplattform Change.org schreiben. 

Die Online-Petition war am Samstag gestartet worden. Zu Wochenbeginn hatte sie bereits mehr als 5.600 Stimmen eingesammelt. 

„Gerade in einer Stadt wie Neubrandenburg, die für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben stehen sollte, ist es wichtig, diese Werte auch nach außen zu zeigen“, heißt es unter anderem in der Petition. Das Verbot der Regenbogenflagge vermittele jedoch das falsche Signal. „Statt Einheit und Zusammenhalt zu fördern, droht es, Spaltung zu begünstigen.“ Die Regenbogenflagge stehe nicht nur für die Rechte der LGBTQIA+-Gemeinschaft, sondern für den gemeinsamen Kampf aller Menschen gegen Ausgrenzung und Intoleranz.

Regenbogenflagge wurde mehrfach durch Hakenkreuz ersetzt

In den vergangenen Monaten war die Regenbogenflagge, die auf dem Bahnhofsvorplatz neben anderen Fahnen wehte, mehrfach von Unbekannten abgenommen und durch eine Hakenkreuz- oder NS-Fahne ersetzt worden. 

Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) hat aufgrund der Umstände seinen vorzeitigen Rücktritt bereits im Mai 2025 angekündigt. Der Druck auf seinen Ehemann, seine Familie und Freunde sei zu hoch geworden. Witt hatte sich in der Vergangenheit für ein weltoffenes und tolerantes Neubrandenburg ausgesprochen – unter anderem als Schirmherr von Christopher-Street-Day-Veranstaltungen. In den sozialen Medien hatte sich der 45-jährige Witt auch selbst mit der Regenbogenfahne gezeigt. 

Seine reguläre Amtszeit würde noch bis 2029 dauern. Witt ist seit 2015 Oberbürgermeister der drittgrößten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Er wurde im Jahr 2022 mit großem Vorsprung vor seinem einzigen Gegenkandidaten wiedergewählt.