Ob Hokkaido, Butternut oder ganz andere Sorten: Gerichte mit Kürbis kommen jetzt überall auf den Tisch. Wie man dabei Neues wagen kann und woran gute Kürbisse zu erkennen sind.

Herbstzeit ist Kürbiszeit und damit kommen viele langersehnte Gerichte zurück auf den Tisch. Wer in diesem Jahr etwas Neues ausprobieren möchte, kann sich an selbstgemachte Kürbisravioli mit Orange und gerösteten Kürbiskernen wagen. Ein Rezept, das etwas Mut erfordert, am Ende aber großartig schmeckt.

Selbstgemachte Ravioli mit Kürbis

Valerie Hammacher zeigt das Gericht in ihrem Buch „Küchengeschenk“ (ars vivendi) und sagt dazu: „Grundsätzlich mag ich Rezepte, die einfach und schnell zuzubereiten und somit für jeden gut nachzukochen sind. Die Kürbisravioli hingegen sind etwas aufwendiger, denn allein die Zubereitung des Nudelteigs ist nichts, das man normalerweise im Alltag so nebenbei macht.“ 

Deshalb seien ein wenig Mut und Lust auf Neues nötig. „Es zahlt sich manchmal aus, sich zu überwinden, einen Schritt vorwärtszugehen und Unbekanntes auszuprobieren, denn diese Ravioli schmecken nicht nur sehr gut, sondern alle, die davon kosten, werden anerkennend genießen“, prophezeit Valerie Hammacher.

Ravioli-Tricks: Ruhe für den Teig, keine Luft in der Füllung

Wer Lust auf das Rezept bekommen hat, stellt zunächst einen Pastateig her und macht sich im Anschluss an die Füllung aus Butternut-Kürbis, roter Zwiebel, Butter, Ei, Ricotta und Parmesan. Zwei Tipps der Kochbuch-Autorin, die dabei besonders wichtig sind: „Zum einen muss man den Nudelteig wirklich mindestens eine Stunde ruhen lassen, da er sonst zerfällt, und man ihn nicht gut ausrollen kann“, sagt Valerie Hammacher. 

„Auch sollte man unbedingt darauf achten, dass man, nachdem man die zweite Teigbahn auf die Füllung gelegt hat, die Luft zwischen Füllung und Teig gut herausdrückt. Sonst besteht die Gefahr, dass die Ravioli beim Kochen aufplatzen.“

Butternut- oder Hokkaido-Füllung? Frage des Geschmacks 

Wer all das befolgt und erfolgreich die ersten handgemachten Kürbisravioli serviert, kann das Geschmackserlebnis und die Anerkennung der Gäste genießen. Dabei gibt der Butternut-Kürbis dem Gericht die besondere Note, doch es sind auch Alternativen möglich: „Der Butternut-Kürbis hat, wie schon sein Name sagt, einen besonders milden nussig-buttrigen Geschmack, den ich sehr gerne mag“, sagt Valerie Hammacher. 

„So ist die Verwendung dieser Kürbissorte einfach meiner persönlichen Vorliebe geschuldet. Man kann auch beispielsweise Hokkaido-Kürbis verwenden, der etwas intensiver und süßlicher schmeckt.“ Hier darf also die Sorte gewählt werden, die den eigenen Geschmack am besten trifft.

Wie schmeckt Kürbis im Gerste-Salat?

Die Ravioli sind ein Gericht, das gemütlich zuhause genossen und bei einem schönen Abendessen serviert werden kann. Wer ein Kürbisrezept sucht, das sich auch für unterwegs eignet, wird im Buch „Einfach Feierabend“ (Hölker Verlag) von Julia Bauer und Sandra Anne Christen fündig. 

Die Autorinnen stellen dort einen Kürbis-Gerste-Salat vor. Hier kommt gekochte Gerste mit grob geraspeltem rohen Hokkaido-Kürbis in eine Schüssel, anschließend gibt man gewürfelte Rote Bete und gewürfelten Apfel hinzu, frischer Babyspinat und Fetabrösel vervollständigen den Salat.

Als Dressing schlagen die Autorinnen ein „Green Liquid“ aus frischen Kräutern, verschiedenen Gewürzen, Cashews und Knoblauch vor, für das sich das Rezept ebenfalls in ihrem Buch findet. Alternativ sind auch Olivenöl, Zitronensaft und Gewürze für den Kürbis-Gerste-Salat möglich. Alles vorsichtig unterheben, mit Salz und Pfeffer abschmecken – und nach Belieben mit Cashews oder Walnüssen garnieren.

„Der Kürbis-Gerste-Salat eignet sich wunderbar als Vorspeise, zum Beispiel für weihnachtliche oder herbstliche Menüs, aber auch als Teil eines Party-Buffets“, sagen die Autorinnen. „Er lässt sich sehr gut vorbereiten und schmeckt noch besser, wenn er etwas durchziehen darf.“ Außerdem kann man den Salat gut in Gläser abfüllen und so transportieren. Wer also auf „Meal Prep“ setzt und sich am Vorabend ein leckeres Gericht für die Mittagspause zubereiten möchte, trifft mit diesem Salat eine gute Wahl.

Es muss nicht immer Hokkaido sein

Hokkaido-Kürbis ist ein Klassiker, doch es gibt noch viele andere Sorten, die Kürbis-Liebhaber probieren können: „Wir mögen total gerne den Flaschenkürbis“, sagt das Autoren-Duo. „Er hat viel Fruchtfleisch und eignet sich super, um daraus Hasselback-Kürbis zuzubereiten. Dabei wird der Kürbis – wie die Hasselback-Kartoffeln – fächerartig in feine Scheiben eingeschnitten und im Ofen gebacken. Das schmeckt zum Beispiel mit Kräutern gefüllt super.“ Auch den Spaghetti-Kürbis mit seinem nudelartigen Fruchtfleisch sollte man aus Sicht der Expertinnen einmal probieren.

Wer den Kürbis-Gerste-Salat mit einer anderen Sorte testen möchte, kann hier gerne kreativ werden, solange folgender Hinweis beachtet wird: „Da er roh verwendet wird, sollte man darauf achten, dass es sich um einen Bio-Speisekürbis achtet“, raten die Autorinnen. „Besser zu diesem Zweck einen gekauften Kürbis verwenden und eher nicht den selbst gezüchteten Kürbis aus dem Garten.“

Tipps für den Kürbis-Kauf

Wie findet man beim Einkauf einen reifen Kürbis, der sich direkt verarbeiten lässt? „Bei einem Butternut-Kürbis sollte man auf die Farbe achten“, sagt Valerie Hammacher. „Ein reifer Butternut hat eine satte, hellgelbe Farbe, während ein unreifer Kürbis eher grünlich bleich ist“, erklärt die Expertin. Bei allen Kürbissorten lohnt sich ein Blick auf den Stiel: „Ist dieser leicht verholzt, kann man den Kürbis gleich verarbeiten.“

Einmal gekauft, können sich Kürbisse lange halten: „Grundsätzlich mögen es Kürbisse kühl und dunkel, so kann man sie im Ganzen mehrere Monate lagern“, sagt Hammacher. „Zimmertemperatur verkürzt die Haltbarkeit etwas, aber auch hier hält sich der Kürbis zwei bis drei Monate.“ Es sei also auch möglich, den Kürbis zunächst eine Zeit lang als herbstliche Deko einzusetzen, bevor man ihn dann für das nächste Kürbis-Rezept der Wahl verwendet.