Idy war eine Priesterin und dazu die geliebte Tochter eines mächtigen Mannes. Ihre prächtigen Särge wurden nach jahrelanger Arbeit geborgen.    

Sie war „die Herrin des Hauses“, Priesterin der Göttin Hathor und die einzige Tochter des mächtigen Regionalfürsten Djefai-Hapi I. Er errichtete sich und seiner Tochter ein prächtiges Grabmal.

Es ist das größte noch erhaltene Felsgrab eines Privatmannes des Mittleren Reiches. 55 Meter wurden die Kammern in den Felsen getrieben. Teilweise haben die Räume eine Höhe von über 11 Metern. Alles prächtig geschmückt mit Malereien und Inschriften. Eine verschlossene Seitenkammer führt zu dem 14 Meter tiefen senkrechten Schacht mit dem Grab der Tochter. Mumienfund Priesterin Idy 17.55

Das Grab der Idy wurde bereits in der Antike geplündert. Schmuck- und Metallgegenstände wurden damals geraubt. Die anderen Beigaben hatten für die Plünderer keinen Wert. Danach geriet der Schacht in Vergessenheit, bis er wiederentdeckt wurde. 

Zwei Jahre und drei Grabungskampagnen dauerte es, bis die zwei ineinander geschachtelten Holzsärge freigelegt waren. Die Ausgrabungen erfolgten unter Leitung von Prof. Dr. Jochem Kahl von der Freien Universität Berlin.

Ramses The Great 6.25

Särge mit prächtigem Dekor

Die schweren Särge sind überdurchschnittlich groß und komplett mit Bildern und Texten für das Jenseits dekoriert. Die Forscher schreiben: „Idys Särge und ihre Dekoration übertreffen zeitgleiche Objekte durch die Kunstfertigkeit ihrer Ausführung und knüpfen damit nahtlos an die herausragende Qualität der Texte und Bilder im Grab ihres Vaters Djefai-Hapi I. an.“

Idy und ihr Vater Djefai-Hapi I. lebten zur Zeit der 12. Dynastie. In dieser Phase des Mittleren Reiches konnten die Ägypter ihr Land sichern und das Herrschaftsgebiet ausweiten. Diese glückliche Ära endete dann abrupt. Mit Thronstreitigkeiten und der Invasion durch die Hyksos begann eine dunkle Zeit.