Krisenstimmung bei den sächsischen Zahnärzten. Praxissterben, fehlender Nachwuchs und überbordende Bürokratie gefährdeten schon heute die flächendeckende Versorgung der Patienten, heißt es.

Die sächsischen Zahnärzte verlangen bessere Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Um das Praxissterben zu verhindern und die zahnärztliche Versorgung zu sichern, habe man einen Forderungskatalog an die Mitglieder des neuen Sächsischen Landtags gerichtet, teilte das Informationszentrum Zahngesundheit mit. Darin wird unter anderem ein Abbau von Bürokratie, Unterstützung bei der Niederlassung, die Einführung einer Landzahnarztquote an Universitäten und eine Aufhebung der Budgetierung gefordert. 

Nach Ansicht der Kammer wird es zunehmend schwieriger, zeitnah einen Termin bei einem Zahnarzt vor Ort zu erhalten. In manchen Regionen sei das schon heute Realität.“Der hohe Altersdurchschnitt der sächsischen Zahnärzteschaft und der Mangel an jungen Nachwuchskräften führen dazu, dass immer weniger Zahnärzte für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen. Dieser Trend verschärft sich durch die hohe Unzufriedenheit mit den aktuellen Rahmenbedingungen der zahnärztlichen Tätigkeit“, hieß es. 

Zwei Drittel der Zahnärzte überlegen, vorzeitig auszuscheiden

Die Landeszahnärztekammer verwies auf Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung von Kolleginnen und Kollegen. Demnach würde sich heute mehr als die Hälfte der Befragten nicht mehr niederlassen. 95 Prozent fühlten sich durch die Vielzahl an bürokratischen Aufgaben überlastet, 79 Prozent sähen ihre Abläufe durch eine praxisferne Digitalisierung beeinträchtigt. 82 Prozent rechneten in diesem Jahr mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. Zwei Drittel überlegten, vorzeitig aus der Versorgung auszuscheiden.Das Informationszentrum Zahngesundheit ist eine gemeinsame Stelle der Landeszahnärztekammer Sachsen und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung und zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Zahnärzte in Sachsen.