Kevin Kühnert tritt zurück. In einem Schreiben nannte der SPD-Generalsekretär gesundheitliche Gründe für den Schritt.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (35) hat in einem Schreiben an seine Partei seinen sofortigen Rücktritt verkündet. In dem Text, den der 35-Jährige auch auf Instagram teilte, heißt es in Bezug auf ein „Spiegel“-Interview, in dem er über den Wahlkampf sagte „Jeder von uns muss und wird in dieser Kampagne über sich hinauswachsen“: „Ich selbst kann im Moment nicht über mich hinauswachsen, weil ich leider nicht gesund bin. Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen.“

Er habe die Parteivorsitzenden Saskia Esken (63) und Lars Klingbeil (46) vor wenigen Tagen informiert, dass er vom Amt des SPD-Generalsekretärs heute zurücktrete. „Für ihr Verständnis und ihre Empathie danke ich den beiden ebenso, wie für unsere besonders enge und freundschaftliche Zusammenarbeit“. Auch für eine erneute Kandidatur bei der kommenden Bundestagswahl stehe er nicht zur Verfügung, so Kühnert weiter.

Entscheidungen „schmerzen mich“

Diese Entscheidungen hätten ihn Überwindung gekostet „und sie schmerzen mich“, schreibt er, „weil ich meine politische Arbeit mit Herzblut betreibe“. Kühnert fügte hinzu: „Aber sie sind trotzdem richtig. Ich trage Verantwortung für mich selbst – und für die SPD. Indem ich mich jetzt ganz um meine Gesundheit kümmere, glaube ich, meiner doppelten Verantwortung am besten gerecht zu werden.“

Kevin Kühnert hatte 2021 das Amt des SPD-Generalsekretärs übernommen. Seit 2021 sitzt er auch im Bundestag. Zuvor war er unter anderem Bundesvorsitzender der Jusos.