Nach Daten einer Krankenversicherung sind Depressionen in Hessen zuletzt besonders verbreitet gewesen. Vor allem eine Stadt sticht hervor.

Rund 770.000 Menschen in Hessen sind im Jahr 2022 Daten einer Krankenversicherung zufolge von einer Depression betroffen gewesen. Das entspreche einem Bevölkerungsanteil von mehr als 13,4 Prozent, teilte die AOK Hessen in Bad Homburg mit. Hessen liege damit im Vergleich aller Bundesländer auf Platz drei nach dem Saarland und Hamburg. 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie, habe der Wert in Hessen noch bei 12,6 Prozent gelegen.

Wie aus dem „Gesundheitsatlas Deutschland“ des wissenschaftlichen Instituts der AOK zudem hervorgeht, litten hessische Frauen deutlich häufiger unter der Erkrankung als Männer – insbesondere im höheren Alter. Den Daten nach waren Frauen in allen Altersgruppen häufiger betroffen als Männer. Bei den 60- bis 64-Jährigen war demnach mehr als jede fünfte Frau und fast jeder sechste Mann betroffen. In den Altersklassen zwischen 65 und 74 Jahren sei ein leichter Rückgang zu verzeichnen gewesen. Danach seien die Werte aber wieder deutlich angestiegen. „Der Häufigkeitsgipfel wird bei den 80- bis 84-jährigen Frauen mit 30,5 Prozent erreicht“, hieß es.

Stadt Offenbach bundesweit an Spitze

Und: Die Stadt Offenbach lag den Angaben zufolge mit einem Anteil von 17,7 Prozent bundesweit an der Spitze der erfassten Landkreise und kreisfreien Städte. Den hessenweit niedrigsten Wert verzeichnete die Stadt Darmstadt (10,16 Prozent)

Laut Definition der Deutschen Stiftung Depressionshilfe handelt es sich bei einer Depression aus medizinischer Sicht um eine ernste Erkrankung, „die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen tiefgehend beeinflusst“. Diese gehe mit Störungen von Hirn- und anderen Körperfunktionen einher und verursache erhebliches Leiden. 

„Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, können sich selten allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien.“ Aber – so heißt es bei der Stiftung – es gebe gute und effektive Möglichkeiten der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung.