Verdacht auf Maschinenbrand, Kollisionen, Wassereinbruch – am Wochenende müssen die Seenotretter häufig ausrücken, um auf Nord- und Ostsee Skippern in Not zu helfen.

Das sonnenreiche verlängerte Wochenende ist für die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) arbeitsreich gewesen. Insgesamt waren die Seenotrettungskreuzer und -boote von Donnerstag bis Sonntagmittag 21-mal für Berufsschifffahrt und Freizeitskipper auf Nord- und Ostsee im Einsatz, wie die DGzRS mitteilte. Dabei halfen sie insgesamt 58 Menschen. Einige Beispiele:

Am Samstagnachmittag alarmierte eine Familie, die mit ihrer Motorjacht auf der Kieler Förde unterwegs war, etwa 1,5 Seemeilen vor Wendtorf die Seenotretter nach Rauchentwicklung wegen des Verdachts auf Maschinenraumbrand. Ein Seenotrettungsboot übernahm die Mutter sowie die beiden etwa fünf und acht Jahre alten Kinder. Ein Seenotretter stieg über, um den Skipper zu unterstützen. Zum Glück war nur eine Kühlwasserleitung geplatzt, wie die DGzRS weiter mitteilte.

Ebenfalls am Samstag benötigten vier Menschen auf der Außenelbe die Hilfe der Seenotretter. Sie meldeten gegen 19.45 Uhr starken Wassereinbruch auf ihrer etwa zehn Meter langen Motorjacht. Mehrere Boote sowie ein Hubschrauber waren im Einsatz. Der Havarist wurde nach Cuxhaven geschleppt.

Nach einer Segelregatta auf der Ostsee am Ausgang der Kieler Förde war am späten Samstagabend ein Boot überfällig. Das offene Segelboot ohne Motor war nicht zurückgekehrt und dessen Position aufgrund eines Defektes an der Funkanlage nur bruchstückhaft bekannt. Die Seenotretter fanden das rund zehn Meter lange Boot am nordwestlichen Rand des Sperrgebietes Todendorf in Höhe Kieler Leuchtturm.

Einsätze auch Freitag und am Donnerstag

Bereits am Freitagnachmittag war vor der schleswig-holsteinischen Ostseeküste bei Damp ein 67-jähriger Skipper über Bord seines Motorbootes gefallen. Die Besatzung einer zufällig vorbeikommenden Segeljacht rettete ihn stark unterkühlt aus Seenot. Ein Seenotrettungsboot schleppte das herrenlose Boot des Verunglückten in den Hafen.

Ein Vermessungsschiff meldete sich in der Nacht zu Freitag nördlich der Insel Borkum mit Maschinenproblemen bei den Seenotrettern. Wiederholt sei an Bord auch der Strom ausgefallen – nach Angaben der DGZrS eine große Gefahr für das Schiff selbst, aber auch für die allgemeine Schifffahrt im Revier. Das 24 Meter lange Schiff mit sechs Besatzungsmitgliedern wurde sicher in den Hafen der Insel geschleppt.

Schon am Morgen des Tags der Deutschen Einheit waren ein Frachtschiff und eine Segeljacht in der Deutschen Bucht, west-nordwestlich der kleinen unbewohnten Insel Scharhörn, zusammengestoßen. Zwei Seenotrettungskreuzer waren bei dem Vorfall stundenlang im Einsatz. Die Seenotretter schleppten die schwer beschädigte Segeljacht nach Cuxhaven. Menschen wurden bei der Kollision nicht verletzt.