Sie ist die bekannteste Burg in Thüringen und ein Touristenmagnet: Vor 25 Jahren wurde die Wartburg auf die Unesco-Welterbeliste gesetzt.

Der Welterbetitel der Wartburg bei Eisenach überzeugt vor allem Gäste aus dem Ausland für einen Besuch. „Der Titel hat insbesondere bei ausländischen Besuchern Strahlkraft und ist für diese das Qualitätslabel schlechthin“, sagte der Sprecher der Wartburg-Stiftung, Andreas Volkert, der Deutschen Presse-Agentur. So gebe es beispielsweise Besuchsgruppen, die gezielt Welterbestätten zum Reiseziel hätten. 

Die Wartburg wurde vor 25 Jahren – im Dezember 1999 – in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen. Sie sei damit bislang noch immer die einzige Burg, die diesen Status als Einzeldenkmal unter den inzwischen 54 Welterbestätten in Deutschland trage, betonte Volkert.

Luther übersetzte hier das Neue Testament

Der Anteil der ausländischen Besucher auf der geschichtsträchtigen Burg hoch über Eisenach liegt dem Sprecher zufolge derzeit bei etwa 10 bis 15 Prozent. Damit liege er aber immer noch unter dem Vor-Corona-Wert. Mit dem bisherigen Tourismusgeschäft zeigte sich der Sprecher dennoch zufrieden. Es werde in diesem Jahr mit einer stabilen Besucherzahl gerechnet. 

Bis Ende Juli seien rund 234.400 Gäste aus dem In- und Ausland auf der Wartburg gewesen. Es sei daher damit zu rechnen, dass die Vorjahreszahl wieder erreicht werde, sagte Volkert. 2023 kamen rund 475.000 Menschen zur Wartburg. 

Die Höhenburg war im Hochmittelalter eine wehrhafte Residenz der Landgrafen von Thüringen und spielt unter den vielen Burganlagen im Freistaat eine prominente Rolle: Sie war Wohn- und Wirkungsstätte der Heiligen Elisabeth, Exilort des Kirchenreformators Martin Luther – der dort vor 500 Jahren das Neue Testament der Bibel vom Griechischen ins Deutsche übersetzte – und Schauplatz des Wartburgfests 1817, bei dem sich Studenten für einen einheitlichen und demokratischen deutschen Nationalstaat einsetzten.