Ellen DeGeneres war eine der größten Unterhalterinnen im US-amerikanischen Fernsehen. Dann wurde sie rausgeschmissen. Jetzt ist sie als Comedienne zu sehen.
Vor vollem Haus tritt Ellen DeGeneres auf die Bühne. Doch dieses Mal nicht als hofierte Gastgeberin, sondern als Frau, die vermeintlich unangenehme Geschichten aus ihrem Leben erzählt. Etwa die, wie schwierig es ist, einzuparken. Das vorurteilbehaftete Phänomen ist nicht neu, aber wenn ein Promi wie DeGeneres davon berichtet, johlt das Publikum schon vor der Pointe – zumindest in dem neuen Netflix-Film „For Your Appoval“ („Zu Ihrem Gefallen“).
Es soll ihr letzter Auftritt sein, den sie dieses Mal als Stand-up-Comidienne gibt, doch bei all dem Beifall, mag man das nicht glauben. Nach ein paar Witzen über ihre Hühner, kommt DeGenneres zum Eingemachten: „Ich wurde aus dem Show-Business rausgeschmissen. Weil ich gemein war. Keine gemeinen Leute im Show-Business. Ich bin raus.“ Die erste Zeile, die sie dazu gelesen habe? Sie sei „die gemeinste Person in Amerika gewesen“. Das schlimmste daran sei jedoch gewesen, dass sie nicht mal einen Preis dafür erhalten habe. 17 Jahre lang sei sie in Umfragen „als eine der vertrauenswürdigsten Personen“ bezeichnet worden. Und dann das.
Ellen DeGeneres sagte immer: „Seid nett zueinander“
In der „The Ellen DeGeneres Show“ hat sich die Gastgeberin stets mit freundlichen Worten verabschiedet. In ihrer Comedy-Show fragt sie sich, ob sie nicht besser „Go fuck yourself“ hätte sagen sollen. Doch letztendlich wirken Fragen wie diese wie Rhetorik. Kein Witz ist neu, keine Frage originell.
Das US-Magazin „The Altantic“ hat den Ellen-Status treffend zusammengefasst: „Wenn DeGeneres die Bühne betritt, könnten die Zuschauer zu Hause bereits das Gefühl haben, dass sie mehr auf Mitgefühl als auf Lachen aus ist. Die Komikerin macht vielleicht Witze über ihren Rauswurf aus Hollywood, aber es ist klar, wie verletzt sie sich fühlt. Und wenn es darum geht, ihre Fehler einzugestehen, fällt es DeGeneres schwer, den nötigen Humor zu finden.“
Quelle:„The Atlantic“.