Die Wasserstände in den Hochwassergebieten an der Oder gehen weiter leicht zurück. In allen betroffenen Gebieten sind die Wasserstände unter den Richtwert für die höchste Alarmstufe gesunken.

In allen Hochwassergebieten entlang der Oder sind die Pegelstände unter den Richtwert für die höchste Alarmstufe gesunken. In Frankfurt (Oder), Ratzdorf und Eisenhüttenstadt gingen die Stände in der Nacht und am Morgen weiter leicht zurück, wie aus Daten des Landesamts für Umwelt in Brandenburg (LfU) hervorgeht. An allen drei Orten galt bis zur Nacht noch die höchste Alarmstufe 4. 

Seit 2.00 Uhr ist der Stand in Frankfurt (Oder) jedoch unter den Richtwert von sechs Metern gesunken. Am frühen Morgen wurden dann auch in Eisenhüttenstadt und Ratzdorf (Landkreis Oder-Spree) Wasserstände gemessen, die knapp unter die jeweiligen Richtwerte gesunken sind. Damit gilt dort auch nicht mehr die Alarmstufe 4. Im Tagesverlauf sollen die Pegelstände weiter leicht sinken. 

Dennoch bleibe die Situation in den betroffenen Gebieten angespannt. In einigen Tagen dürfte die Hochwasserwelle dann auch den Nordosten Brandenburgs erreichen.

Umweltminister: Warthe kann Wasser von Oder aufnehmen

Die Warnstufe drei werde noch zwei, drei Tage bestehen bleiben, sagte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel im RBB-Inforadio. Der Scheitelpunkt des Hochwassers befinde sich mittlerweile auf Höhe des Oderbruchs. „Da haben wir eine günstige Situation, weil nämlich die Warthe, auch ein großer Fluss, der in die Oder fließt, wenig Wasser führt“, sagte der Grünen-Politiker. Das Wasser könne daher in die Warthemündung abfließen. 

„Dort steigen die Wasserstände in der Warthe und gleichzeitig stabilisieren sie sich im weiteren Verlauf der Oder, sodass wir davon ausgehen, dass wir nördlich der Warthemündung kaum über die Alarmstufe eins, hinauskommen werden.“ Die Warthe habe ausgedehnte Überschwemmungsflächen, erklärte Vogel. Deswegen sei dort Entspannung angesagt.

Künftig müssten einige Flüsse für den Hochwasserschutz stärker ins Auge genommen werden. Vogel nannte etwa die Schwarze Elster, die Spree und die Neiße, an der seinen Angaben zufolge erst 30 Prozent der Deiche erneuert sind. „Und wir müssen dort, wo immer möglich, noch zusätzliche Polder anlegen“, sagte der Minister.