Landwirtschaftsminister Ingmar Jung ist für ein schärferes Vorgehen gegen Wölfe: „Unser Ziel ist ein regional angepasstes Bestandsmanagement.“

Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) begrüßt die Kursänderung beim Schutz von Wölfen. „Endlich hat die Ampelkoalition erkannt, dass ein schärferes Vorgehen gegen Wölfe dringend notwendig ist“, sagte der Minister in Wiesbaden. Es sei höchste Zeit, dass in der EU in Regionen mit vielen Wolfsrudeln die Population eingegrenzt werden könne. 

„Unser Ziel ist ein regional angepasstes Bestandsmanagement“, erklärte der Landwirtschaftsminister. „Wir erwarten von der Bundesregierung, dass jetzt auch die nötigen weiteren Schritte auf EU-Ebene zügig vorangebracht und dann auch im Bundesrecht nachvollzogen werden.“

Vertreter der EU-Staaten hatten zuvor mit der Stimme Deutschlands für einen abgesenkten Schutz des Wolfs gestimmt. Damit wurde in Brüssel der Weg für ein Verfahren freigemacht, um den Bestand des wegen Beutejagds auf Weidetiere umstrittenen Tieres strenger regulieren zu können.

Bestandszahlen der Wölfe steigen

Die Bestandszahlen des Wolfes hätten sich in den vergangenen Jahren so entwickelt, dass diese Entscheidung aus Sicht des Naturschutzes verantwortbar und aus Sicht der Weidetierhalter notwendig sei, berichtete Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Eine Reduzierung des Schutzstatus könne dem Gesetzgeber mehr Spielraum und Flexibilität im Umgang mit problematischen Wölfen geben, sie sei aber kein Freifahrtschein für ungeregelte Abschüsse.

Hessen habe bereits die „Trendwende Wolf“ eingeleitet, teilte der Landwirtschaftsminister mit. Die wachsende Wolfspopulation bereite in Hessen nicht nur den Weidetierhaltern Sorge, sondern vielerorts auch den Bürgerinnen und Bürgern im ländlichen Raum.