Im Osten Brandenburgs wird die Hochwasserlage ernster. Was bedeutet das für die Fische im Fluss?

Das Oder-Hochwasser stellt aus Sicht des Fischökologen Christian Wolter für viele Fische keine akute Gefahr dar. „Sie sind an Hochwasserereignisse angepasst und werden in Auen schwimmen und dort Schutz finden“, sagte der Forscher vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. „Große Fisch weichen dem Hochwasser aktiv aus“. Gefährlicher kann es aber für junge Fische werden: Da sie eine schwächere Schwimmleistung aufbringen und an die Strömung schlechter angepasst sind, werden sie häufiger weggespült, wie Wolter sagte. 

Auch die in der Oder verbreitete giftige Goldalge, die 2022 das massenhafte Fischsterben in dem Fluss mitverursacht hatte, werde zwar mit weggespült. „Aber dass die Goldalge hinterher weg ist, ist nicht zu erwarten.“ 

Im Sommer 2022 waren in dem deutsch-polnischen Grenzfluss tonnenweise Fische verendet. Hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und die toxische Wirkung der Blüte der Goldalge Prymnesium parvum waren aus Expertensicht wesentliche Ursachen.