Der Schutz des Wolfs wird nach einer Entscheidung der EU-Staaten gelockert. In Rheinland-Pfalz ändert sich erst einmal aber nichts.

Rheinland-Pfalz setzt auch nach der Abstimmung in Brüssel über den Wolf weiterhin auf Beratung und Herdenschutzmaßnahmen. „Die Situation im Bundesgebiet ist sehr unterschiedlich“, sagte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. „Rheinland-Pfalz hat vergleichsweise eine geringe Anzahl an Wölfen, weswegen nicht von einem guten Erhaltungszustand ausgegangen werden kann.“

Die Änderung des Schutzstatus des Wolfs sei ein mehrstufiges Verfahren, das zudem in die europäische FFH-Richtlinie und ins Bundesnaturschutzgesetz übersetzt werden müsse, sagte Eder. „Dies dürfte ein längerer Prozess werden“, betonte Eder.

Freie Wähler fordern: Eder soll „Blockadehaltung“ aufgeben 

Nach Ansicht des Landtagsabgeordneten der Freien Wähler, Stefphan Wefelscheid, muss sich am rheinland-pfälzischen Wolfsmanagement schnell etwas ändern. Eder lehne „ein vernünftiges Wolfsmanagement aus ideologischen Gründen oder aus Realitätsverweigerung heraus ab“. Eine „übergeordnete Stelle“ müsse ihre Blockadehaltung beenden.

Vertreter der EU-Staaten haben mit der Stimme Deutschlands für einen abgesenkten Schutz des Wolfs gestimmt. Damit wurde in Brüssel der Weg für ein Verfahren freigemacht, um den Bestand des wegen Beutejagds auf Weidetiere umstrittenen Räubers strenger regulieren zu können.

„Die Bestandszahlen des Wolfes haben sich in den letzten Jahren so entwickelt, dass diese Entscheidung aus Sicht des Naturschutzes verantwortbar und aus Sicht der Weidetierhalter notwendig ist“, teilte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in Berlin mit.