Ihr Job ist alles andere als alltäglich – und kann hochgefährlich werden: Die Sicherungsgruppe des BKA sucht Verstärkung. Personenschützer kann aber nicht jeder werden.

Sie müssen im Ernstfall bereit sein, ihr Leben für das eines anderen Menschen aufs Spiel zu setzen: die rund 500 Beamtinnen und Beamten der Sicherungsgruppe des Bundeskriminalamtes. Die Personenschützerinnen und -schützer stellen mitunter rund um die Uhr die Sicherheit hochrangiger Politikerinnen und Politiker vor Anschlägen und anderen Angriffen sicher. Nun soll die Truppe wachsen – auf 700 Mitglieder. 

Entsprechende Pläne hat BKA-Präsident Holger Münch jüngst in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorgestellt. „Das hat nicht allein mit wachsenden Gefahren im Inland, sondern auch im Ausland zu tun – etwa mit dem Ukraine- oder dem Gaza-Krieg“, sagte der oberste Chef der Wiesbadener Behörde.

BKA schützt Spitzenpolitiker und -politikerinnen

Laut Gesetz ist das BKA unter anderem für den „erforderlichen Personenschutz“ für die Mitglieder der Verfassungsorgane des Bundes verantwortlich, also zum Beispiel für Bundesminister, Bundestagsabgeordnete, den Bundespräsidenten oder Richterinnen am Bundesverfassungsgericht – im In- und Ausland. Auch die Gäste der Verfassungsorgane werden durch das BKA geschützt.

Wie der „erforderliche Personenschutz“ aussieht, wird dabei von Fall zu Fall unterschieden. Nur wenige Persönlichkeiten werden rund um die Uhr von Bodyguards begleitet, zum Beispiel Bundeskanzler Olaf Scholz. Andere werden nur zu besonderen Anlässen durch Beamtinnen oder Beamte des BKA geschützt. Bei weniger gefährdeten Personen kann sich die Aufgabe der Sicherungsgruppe aber auch auf Beratung, etwa zu technischen Schutzvorrichtungen am Wohnhaus, beschränken.

Personenschützerin oder Personenschützer beim BKA ist ein Job, der ganz besondere Fähigkeiten und eine spezielle Ausbildung erfordert. „Gefahren erkennen, Angriffe abwehren und die Schutzpersonen evakuieren sind zentrale Bestandteile des Trainings“, heißt es in einem Imagevideo der Behörde. „Körperliche Fitness ist für den Dienst im Personenschutz Grundvoraussetzung“, dazu: „Gründlichkeit, Sorgfalt, Flexibilität, Innovation.“

Und nicht jede oder jeder kann Mitglied der Sicherungsgruppe werden. Dies ist ausschließlich Polizeibeamtinnen und -beamten im gehobenen Vollzugsdienst vorbehalten, sprich: Nur nach einem Studium an einer Polizeihochschule zum Kommissar bzw. zur Kommissarin steht der Weg dahin offen. „Anschließend erfolgt eine mehrmonatige Spezialausbildung“, so das BKA. Unter anderem stehen Entwaffnungstechniken und Fahrtrainings auf dem Lehrplan. Mit dem Bestehen des Lehrgangs ist es aber noch nicht getan. „Zum Berufsalltag eines Personenschützers gehört kontinuierliches Training in Selbstverteidigung, Schießen, Teamübung etc. Eine hohe physische Fitness ist für diesen Beruf wichtig, damit man für jeden Ernstfall gerüstet ist.“

Quellen: Redaktionsnetzwerk Deutschland, Bundeskriminalamt, BKA-Gesetz