Die Jubiläumsfolge wartet mit einer medizinischen Sensation auf: Hunde sollen Krebszellen erschnüffeln. Schlagen die Investoren zu?

Zur Jubiläumsfolge nehmen Jochen Schweizer (67) und Frank Thelen (48) nach jahrelanger Pause wieder einmal auf den Investoren-Sesseln von „Die Höhle der Löwen“ (montags, 20:15 Uhr, bei VOX oder auf RTL+) Platz. Für Sentimentalitäten ist jedoch wenig Zeit. Die neuen Pitches verlangen die ganze Aufmerksamkeit der Löwen. Denn ihnen stehen hochemotionale Business-Entscheidungen bevor, die bis in ihr Familienleben reichen.

„Wenn das stimmt, ist das eine totale Revolution“

Brigitte Steinmeyer (61) ist zum zweiten Mal Gast in der „Höhle der Löwen„. Die Kosmetikerin aus Zug in der Schweiz konnte damals keinen Deal abschließen. Mit ihrem neuen Beauty-Produkt, dem „Diamazing Beauty Serum“, soll es besser laufen. Das Serum enthält winzige Bestandteile von Zucht-Diamanten sowie Hyaluronmoleküle. Neben der straffenden und verjüngenden Wirkung soll das Serum auch als natürlicher Sun-Blocker dienen. Beauty-Expertin Judith Williams (53) reagiert begeistert: „Wenn das stimmt, dann ist das eine totale Revolution.“

Für 100.000 Euro bietet die Gründerin zehn Prozent der Firmenanteile. Mit dem Serum hat sie bereits 260.000 Euro Umsatz erzielt. Kein Wunder: Während die Herstellung des Serums 15 Euro kostet, wird es im Handel für stolze 139 Euro verkauft. Ralf Dümmel (57) findet den Verkaufspreis „viel zu hoch“ und steigt aus. Auch Jochen Schweizer und Carsten Maschmeyer (65) lassen die Finger von dem Serum.

Währenddessen tuscheln Judith Williams und Frank Thelen miteinander – und machen der Beauty-Gründerin ein Angebot. „Wir würden 100.000 Euro investieren, allerdings für vierzig Prozent.“ Gibt die Gründerin so viel ab? Sie überlegt nur kurz, dann schlägt sie enthusiastisch zu: „Wir machen den Deal.“ Carsten Maschmeyer und Jochen Schweizer bleiben weiter skeptisch. „Sie sagt sich: ‚Ich schaffe es sowieso nicht, ich nehme den Strohhalm'“, so Maschmeyer. Frank Thelen kontert lächelnd: „Uns als Strohhalm zu titulieren, jetzt ist aber echt mal gut.“

„Ich bin raus, aber mit meinem Herzen drin“

Der Geruchssinn von Hunden soll bis zu 10.000 Mal feiner sein als der des Menschen. Aber kann ein Hund anhand des Atems eines potenziell Erkrankten auch Lungenkrebs erschnüffeln? In ihrem Pitch behaupten Hundetrainer Florian Wienen (34) aus Erkelenz und sein Kompagnon Alexander Maßen (47): Ihre Hunde von „DogScan“ können Lungenkrebs im frühen Stadium riechen. Warum das so wichtig ist, macht Facharzt Ali Bouklloâ (36) aus Düsseldorf deutlich: „Würde man die Krankheit frühzeitig erkennen, bestünde eine Heilungschance von siebzig Prozent.“

„DogScan“ bietet ein Test-Kit an, mit dessen Hilfe Kunden ihre Atemprobe in einer Atemmaske einreichen können. Das speziell ausgebildete Schnüffel-Team von „DogScan“ riecht dann anhand der Probe potenziell vorliegende Krebszellen mit 99 Prozent Trefferquote, so die Gründer. Für ihre sensationell anmutende Geschäftsidee verlangen sie 500.000 Euro für zehn Prozent.

„Für mich ist es mit das Größte, was ich hier je gesehen habe“, so Ralf Dümmel. Frank Thelen verbindet persönlich viel mit dem Thema: Seine Mutter starb an Lungenkrebs, sein Vater wurde noch rechtzeitig diagnostiziert und behandelt. Und Judith Williams ist den Tränen nah: Bei ihrer Mutter wurde Ende 2022 Lungenkrebs festgestellt.

Aufgrund der noch fehlenden Studiendaten investieren die Löwen jedoch letztlich nicht. Judith Williams bietet dennoch an, jederzeit als Mentorin zur Seite zu stehen: „Ich gebe euch meine Handynummer. Wann immer ihr meinen Rat braucht, dann ruft mich an. Ich bin raus, aber mit meinem Herzen drin.“

Deal mit Maschmeyer wäre „eine der größten TV-Sensationen“

Zehn Jahre „Höhle der Löwen“ haben schon so manch erfolgreiche Handwerksidee hervorgebracht. Und Schlossermeister Markus Beck (54) und Lager-Logistiker Robert Sobolewski (42) aus dem Landkreis Augsburg wollen die Nächsten sein. Dank ihres „Dübelix“-Aufsatzes soll das Entfernen von Dübeln aus der Wand zum Kinderspiel werden. Damit aus „Dübelix“ ein unverzichtbarer Bestandteil jedes Werkzeugkastens wird, bieten sie den Löwen 25 Prozent ihrer Firmenanteile für 30.000 Euro. Schlägt Wunsch-Löwe Ralf Dümmel bei diesem „Hammer-Angebot“ zu?

Vor allem Frank Thelen, der nach eigener Aussage über „nullkommanull“ handwerkliches Geschick verfügt, gibt sich dem „Dübelix“ gegenüber erstmal skeptisch. Carsten Maschmeyer, der sonst nie in Handwerksideen investiert, sieht großes Potenzial und bietet 60.000 Euro für 25 Prozent, verdoppelt also die Gründer-Forderung.

Der überraschte Ralf Dümmel fühlt sich bei seiner Ehre gepackt: „Ihr braucht keinen Finanzinvestor, sondern einen strategischen Partner.“ Er will die Forderung der Gründer erfüllen – und liegt damit weit unter Carsten Maschmeyer. „Ich würde mich freuen, wenn es hier nicht zu einer der größten TV-Sensationen kommt und ihr euch für Casten entscheidet.“ Für die beiden Erfinder geht ihr Wunsch in Erfüllung: „Herr Dümmel, wir gehen mit Ihnen.“

Verzettelt sich Jana mit Pilz-Kaffee?

Pilze spielen beim Start-up von Mallorca-Auswanderin Jana Baltscheit eine ganz besondere Rolle. Ihre Marke „LYKAIA“ steht für Superfood auf Pilzbasis. Ihr „Waldkaffee“ besteht aus löslichen Arabica-Bohnen und zwei Pilz-Extrakten. „So hat der Kaffee nahezu kein Koffein bei gleichzeitiger belebender, die Konzentration fördernder Wirkung.“ Ihr Waldkakao eignet sich dagegen eher für den Tagesausklang. Für 100.000 Euro will die Gründerin 15 Prozent der Firmenanteile abgeben.

Neugierig nascht Jochen Schweizer von den Pilzen. „Ich würde den erstmal nicht so essen“, rät Gründerin Jana lachend. Carsten Maschmeyer, der keinen Kaffee trinkt, lässt sich von Judith Williams über den Geschmack des Waldkaffees aufklären: „Er hat einen karamelligen Geschmack, ähnlich wie Malzkaffee.“ Der Verkaufspreis von 30 Euro pro Tüte schmeckt den Löwen allerdings gar nicht. Auch Janas Vorhaben, Pilzanbau und -produktion selbst zu betreiben, kommt nicht gut an. Frank Thelen prophezeit: „Ich glaube, dass du dich verzetteln wirst.“

Vitalpilze sieht Judith Williams zwar als „gigantischen Trend“. Gleichzeitig rät sie Jana zur Fokussierung und ist raus. Schlägt am Ende Naturfan Jochen Schweizer zu? „Idealismus ohne ökonomisch tragfähige Unterkonstruktion ist kein Geschäftsmodell.“ Auch er zieht zurück und Jana geht ohne Deal.

KI-Mathe-Lehrer erkennt Schwächen der Schüler

Dem regelmäßigen PISA-Test-Desaster deutscher Schülerinnen und Schüler rücken die drei Gründer von „RocketTutor“ seit 2022 zu Leibe. Komaldeep Chahal (30), Yue Wu (27) und Lionel Rühlemann (28) aus München haben einen KI-Mathematik-Lehrer erfunden, der automatisch einen lückenlosen Lernplan erstellt.

Dabei versteht der KI-Lehrer die individuellen Schwächen der Schüler und geht in Echtzeit mit gezielten Übungen auf diese ein. Laut Gründer-Trio hat „jeder zehnte Abiturient in Bayern“ sein Mathe-Abi mit ihrer KI vorbereitet. Mathematisch sauber ausdifferenziert ist auch die Investitions-Idee der Drei: Sie bieten 4,2 Prozent ihrer Firmenanteile für saftige 400.000 Euro. Ihre Vision: die Ausweitung auf andere Klassenstufen und eine weltweite Skalierung.

Sofort löchert Tech-Investor Frank Thelen das Gründer-Trio mit bohrenden Business-Fragen. Die Unternehmensbewertung findet er „nicht passend“. Sein Fazit: „Starker Pitch, starkes Team, aber ich bin raus.“ Carsten Maschmeyer sieht Nachhilfe-Bedarf bei den Gründern und wünscht sich eine andere Bewertung von den Drei. Dann beginnt das Feilschen um Stellen nach dem Komma und um die Treue zu eigenen Werten. Bei sieben Prozent für 500.000 Euro schlagen die Gründer schließlich zu. Auch Maschmeyer frohlockt: „Rock it mit RocketTutor!“