In Nordrhein-Westfalen hat eine Art Wachdienst gegen Cyberattacken gegen die Wasserwirtschaft seinen Dienst aufgenommen. Rund um die Uhr haben dort Experten die digitalen Systeme im Blick.

Um die Wasserwirtschaft vor Cyberangriffen zu schützen, ist in Essen ein spezielles Sicherheitszentrum aufgebaut worden. Am Montag wurde das sogenannte Lagezentrum „CyberSec@Wasser“ in Essen offiziell in Betrieb genommen. Es ist rund um die Uhr mit Spezialisten besetzt. Sie sollen Cyberbedrohungen und Auffälligkeiten in den Systemen identifizieren und bewerten, wie das gemeinnützige Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft (KDW) NRW mitteilte. Das neue Zentrum soll damit helfen, eine sichere Wasserversorgung zu gewährleisten.

Drei Unternehmen der nordrhein-westfälischen Wasser- und Abwasserwirtschaft nehmen die Dienste bereits in Anspruch, darunter Gelsenwasser. „CyberSec@Wasser“ steht laut KDW bundesweit allen Betreibern wasserwirtschaftlicher Infrastruktur zur Verfügung. Das sogenannte „Security Operations Center“ (SOC) ist laut KDW das erste seiner Art in NRW und ganz Deutschland. Seit April ist es im Einsatz.

Minister: Versorgungssicherheit hat oberste Priorität 

NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) betonte, dass die Sicherheit der Wasserversorgung oberste Priorität habe. „Das neue Lagezentrum bietet passgenaue Angebote, um die Chancen der Digitalisierung sicher nutzen zu können und gleichzeitig ein hohes Sicherheitsniveau gegenüber Cyberangriffen zu gewährleisten“, sagte er in Essen.

Kritische Infrastrukturen in Deutschland sind laut KDW in den vergangenen Jahren vermehrt Ziel von Cyberangriffen geworden. „Laut dem Bundesamt für Sicherheit in derInformationstechnik (BSI) nahmen die Angriffe auf diese sensiblen Bereiche signifikant zu und stellen eine wachsende Bedrohung für die öffentliche Sicherheit dar“, hieß es. Die Wasserbranche sei dabei besonders gefährdet.