Viele heimlich in der DDR gedopte Sportler haben gesundheitliche Schäden erlitten. Justizministerin Bernhardt setzt sich für deren Rehabilitierung ein – nun landet ihr Vorstoß im Bundesrat.

Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Jacqueline Bernhardt kämpft weiter für die Rehabilitierung der Opfer von Zwangsdoping in der DDR. „Uns läuft die Zeit davon. Je mehr Jahre verstreichen, desto weniger Menschen kann eine symbolische Wiedergutmachung in Form einer Rehabilitierung zuteilwerden“, sagte die Linken-Politikerin. 

Im Bundesrat will Mecklenburg-Vorpommern am Freitag in der Debatte über den Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Verbesserung rehabilitierungsrechtlicher Vorschriften für Opfer der politischen Verfolgung in der ehemaligen DDR einen entsprechenden Antrag auf Ergänzung einbringen. „Mecklenburg-Vorpommern stimmt dem Vorhaben prinzipiell zu, da es eine ganze Reihe wichtiger Verbesserungen bei der Anerkennung des ertragenen Leids durch die SED-Diktatur beinhaltet“, sagte Bernhardt

Teilerfolg im Sommer

Im Juni war die Justizministerkonferenz nach Angaben der Landesregierung einstimmig einem Antrag aus Schwerin gefolgt und bat Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) um Prüfung, ob eine gesetzliche Änderung angezeigt sei, um die Rehabilitierung von Betroffenen des Zwangsdopings im DDR-Sport zu ermöglichen.

„Leider ist das DDR-Zwangsdoping bislang nicht berücksichtigt worden mit der Begründung, dass es sich hier nicht um politische Verfolgung handele, der Voraussetzung für die gesetzliche Berücksichtigung“, erklärte Bernhardt. „An der Stelle widerspreche ich entschieden. Denn es liegt nahe, dass es sich bei Fällen des Zwangsdopings um gravierende Unrechtsfälle handelt.“ Bereits Kindern und Jugendlichen sei Doping verabreicht worden.