Nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Umweltministers können Bioenergieanlagen flexibel und bedarfsgerecht Strom erzeugen. Damit könnten sie eine größere Rolle in der Energiewende einnehmen.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt hat ein bundesweites Biomassepaket gefordert. „Ein solches Paket ist entscheidend, um das volle Potenzial der Bioenergie für die Energiewende und einen zukünftigen Kapazitätsmarkt zu erschließen“, sagte der Grünen-Politiker.
„Bioenergie ist wesentlich klimafreundlicher als fossile Energieträger“, führte er aus. Zudem müsse Biomasse künftig aus Rest- und Abfallstoffen erzeugt werden. In Verbindung mit der Sektorenkopplung – die Strom– und Wärmeproduktion verbinde – könne es bis zur Klimaneutralität ausgebaut werden.
Ebenso sei die Flexibilisierung bestehender Biogasanlagen nicht nur deutlich schneller, sondern auch günstiger und klimafreundlicher als der Bau neuer Gaskraftwerke. Goldschmidt betonte: „Bioenergieanlagen können flexibel und bedarfsgerecht Strom erzeugen, was sie zu idealen Teilnehmern eines Kapazitätsmarktes macht.“
Initiative im Bundesrat
Bereits im April hatte der Bundesrat einem Antrag Schleswig-Holsteins zur Sicherung und Stärkung der Rolle von Biogas und Biomethan für die Energiewende zugestimmt. Die Landesregierung forderte in der Initiative die Bundesregierung auf, die Rahmenbedingungen von Biogas-Anlagen zu verbessern, um gefährdete Anlagen und die damit verbundenen Wärmenetze zu erhalten, teilte das Umweltministerium in Kiel damals mit.
Zum Jahresende 2023 waren laut des Ministeriums 1.009 Biomasseanlagen in Schleswig-Holstein in Betrieb. Konkret von einem Aus bedroht seien derzeit knapp 70 Anlagen, da deren 20-jährige EEG-Vergütung demnächst auslaufe.