Nach der Explosion Hunderter Pager im Libanon kündigt der Iran schnelle Hilfe an. Auch Teherans Botschafter gehört zu den Verletzten.

Nach mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon hat der Iran erste Hilfsteams in das Mittelmeerland entsandt. Neben Ärzten und Krankenschwestern sei auch der Leiter der Roten Halbmond-Gesellschaft aufgebrochen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna.

In Videos von Überwachungskameras im Libanon war am Dienstag zu sehen, wie es etwa in Supermärkten zu kleineren Explosionen kam. Teils lagen Menschen danach am Boden. Bilder aus Krankenhäusern zeigten überfüllte Räume mit blutenden Patienten. Das Gesundheitssystem des Libanons ist nach der schweren Wirtschaftskrise, die den Mittelmeerstaat seit Jahren fest im Griff hat, völlig überlastet. 

Auch Irans Botschafter im Libanon, Modschtaba Amani, wurde Medienberichten zufolge bei der Explosion eines Pagers verletzt. Dieser habe einem Leibwächter gehört, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Die Hisbollah ist der wichtigste nichtstaatliche Verbündete der Islamischen Republik Iran.

Bei den Explosionen der sogenannten Pager sind im Libanon rund 2.750 Menschen verletzt und mehrere Menschen getötet worden. Unter den Verletzten waren auch zahlreiche Mitglieder der proiranschen Schiitenorganisation Hisbollah. Explosionen wurden im gesamten Land gemeldet. Die Hisbollah machte Israel für die Tat verantwortlich und kündigte Vergeltung an.