Ein Tierarzt steht vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seiner Freundin ein Betäubungsmittel aus der Tiermedizin untergemischt zu haben.

Vor dem Amtsgericht Rendsburg hat der Prozess gegen einen Tierarzt begonnen, der seiner Freundin ein Betäubungsmittel aus der Tiermedizin untergemischt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 58-Jährigen „gefährliche Körperverletzung durch die Beibringung von Gift“ vor (§ 224 Abs. 1 Nr. 1 StGB). Vor Gericht bestritt der Angeklagte alle Vorwürfe und sprach von einem Komplott gegen ihn.

Der Mann und die Frau sollen sich demnach im Mai 2019 auf einer Dating-Plattform kennengelernt und bis November 2021 eine Beziehung geführt haben. Am 12. November soll der Angeklagte der Frau ohne ihr Wissen in seiner Wohnung im Kreis Rendsburg-Eckernförde bei einem gemeinsamen Abendessen das Medikament Xylazin verabreicht haben. Dieses wird in der Tiermedizin als Beruhigungsmittel und zur Anästhesie großer Tiere verwendet. 

Durch die unbewusste Einnahme des Medikaments soll die Frau zunächst ein starkes Gefühl der Trockenheit und Lähmung im Mund gespürt sowie Sprachschwierigkeiten gehabt haben. Als sie die Vergiftung realisiert habe, soll sie aus der Wohnung geflüchtet sein, um sich ins Krankenhaus zu begeben. Die Frau habe dann auf der Fahrt in die Klinik das Bewusstsein verloren und sei in einen Graben gefahren.