Die Astra-Bridge findet sich auf Schweizer Autobahnen. Mit einem einfachen Trick kann sie Staus verhindern und Bauarbeiten beschleunigen.

Auf Deutschlands Autobahnen gibt es zahlreiche Baustellen. Sobald der Winter vorbei ist, beginnt die Bausaison, die dann meist in der Ferienzeit ihren Peak erreicht. Meist zum Ärgernis vieler Autofahrer. Denn im Stau steht niemand gern. Vor allem nicht, wenn es in den Urlaub geht. 

Blickt man in die Schweiz, scheint es, als könne man sich all den Ärger sparen. Dort ist seit 2022 die Astra-Bridge im Einsatz, eine mobile Autobahnbrücke, die im Auftrag des Bundesamtes für Straßen (Astra) durch die Marti Technik AG entwickelt wurde. Das Motto: oben fahren, unten bauen. Die Brücke wird über einer Baustelle aufgespannt, sodass der Verkehr weiterhin fließen kann. Unter der Brücke gehen derweil die Bauarbeiten weiter.

Die Astra-Bridge: „Schweizer leben im Jahr 2050“

Die Plattform „Unilad“ hat auf Instagram ein Video geteilt, in dem erklärt wird, wie die Brücke funktioniert. 

Die Brücke ist 236 Meter lang. Abzüglich der Rampen für die Auf- und Abfahrt ergibt sich somit ein Arbeitsbereich von rund 100 Metern. Unter der Brücke ist ausreichend Platz für Baufahrzeuge. Für die Fahrzeuge auf der Brücke gibt es zwei Fahrbahnen, auf denen ein Tempolimit von 60 Kilometer pro Stunde gilt. Zwar wird ein Stau nicht immer komplett vermieden, doch der Verkehrsfluss bleibt in der Regel erhalten. Bewegt wird die Brücke nachts bei geringem Verkehrsaufkommen. So kann die Baustelle Stück für Stück vorangetrieben werden.

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Ganz reibungslos lief die Einführung der mobilen Baustellenbrücke bisher allerdings nicht. Beim Piloteinsatz 2022 auf dem Autobahnabschnitt Recherswil–Luterbach staute sich der Verkehr zunächst stark, da die Rampe zu steil war und die Fahrer fast bis zum Stillstand abbremsen mussten, bevor sie die Brücke befahren konnten. Das Bauwerk musste auf Druck der Öffentlichkeit wieder abgebaut werden. Daraufhin wurde die Astra-Bridge noch einmal optimiert. Die Rampen wurden verlängert, sodass die Fahrzeuge nun zügiger auffahren können.