Ein Todesfall beim Aufbau des Oktoberfests, wenige Tage vor dem Start: Ein Arbeiter wird in München bei der Testfahrt einer Achterbahn tödlich verletzt. Schausteller-Kollegen reagieren geschockt.

Ein Arbeiter ist bei der Testfahrt einer Achterbahn auf dem Oktoberfestgelände in München tödlich verletzt worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, wurde der Mann bei voller Fahrt von einer Bahn getroffen. Der 20-Jährige sei schwer verletzt unter den Schienen liegen geblieben. Seine Kollegen wählten den Notruf.

Der Mann sei vor Ort auf der Theresienwiese erstversorgt worden. Bereits auf der Fahrt ins Krankenhaus hätten Reanimationsmaßnahmen begonnen. Im Krankenhaus sei der Mann gestorben. 

Letzte Arbeiten vor dem Start

Auf dem Festgelände laufen derzeit letzte Arbeiten, das 189. Oktoberfest soll am Samstag beginnen. 

Um die Mitarbeiter der Achterbahn kümmere sich nun ein Kriseninterventionsteam. Die Polizei ermittle zum genauen Unfallhergang, sagte ein Sprecher. Unklar war zunächst, warum der Mann so nahe an den Schienen war, dass die Bahn ihn erfassen konnte. 

Schausteller-Kollegen reagieren geschockt 

Sie stehe unter Schock, sagte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller, Yvonne Heckl. Es sei „eine Nachricht, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht – ein Drama für die Familie, für den Betreiber, für alle anderen Beteiligten.“ Die Schausteller-Kollegen fühlten mit den Angehörigen und Betroffenen. „Wir sind eine große Wiesn-Familie“, sagte Heckl. 

Auch Peter Bausch, der Vorsitzende des Münchner Schaustellerverbandes, reagierte entsetzt: „Es ist ein tragisches Unglück. Dass ein junger Mensch ums Leben gekommen ist: Das ist das Allerschlimmste.“

Hohe Sicherheitsstandards

Heckl verwies auch auf die akribischen Vorbereitungen und die hohen Anforderungen an die Sicherheit auf dem Oktoberfest. „Generell haben wir die allerhöchsten Sicherheitsstandards, aber es gibt keine vollkommene Sicherheit – da dürfen wir uns nicht täuschen lassen“, sagte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller. Vor dem Start des Volksfestes werden die Fahrgeschäfte genau überprüft, dazu ist regelmäßig auch der Tüv vor Ort.

Im vergangenen Jahr hatte es gleich am ersten Festtag an einer anderen Achterbahn einen Unfall gegeben, der aber glimpflich ausging. Einige Fahrgäste wurden leicht verletzt, als ein anfahrender Zug langsam auf einen stehenden Zug zurückrollte. 

Die Wiesn gilt als größtes Volksfest der Welt, bis zum 6. Oktober werden an die sechs Millionen Besucher erwartet.