Der Wolfsbericht für das Jahr 2023 ist fertig. Demnach hat sich die Zahl der Angriffe auf Nutztiere im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Besonders eine Wölfin ist negativ aufgefallen.

Die Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere in Hessen hat sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Insgesamt wies das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie im vergangenen Jahr 46 Fälle nach – 2022 waren es noch 11 gewesen, im Jahr 2021 waren es 5. Im laufenden Jahr gab es laut Landesamt bislang erst acht bestätigte Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere.

Bei den Angriffen 2023 wurden 118 Weidetiere getötet oder verletzt oder gelten seit der Attacke als vermisst, wie das Landesamt in Wiesbaden mitteilte. Mit 38 Vorfällen betraf der Großteil Schafe und Ziegen. In jeweils vier Fällen waren Rinderkälber und Gatterwild betroffen. Im Main-Kinzig-Kreis wurden mit insgesamt 17 die meisten Übergriffe registriert. 

37 von 46 der bestätigten Übergriffe konnten per DNA-Analyse einem bestimmten Tier zugeordnet werden. 2023 waren 26 Wölfe in Hessen genetisch erfasst, acht davon hinterließen Spuren an Nutztierrissen. Ein Großteil der Übergriffe ist den Angaben zufolge auf eine Wölfin mit der genetischen Kennung „GW3092f“ zurückzuführen, deren Spuren von Mai bis September vergangenen Jahres insgesamt 13 Mal an Nutztierschäden im Main-Kinzig-Kreis nachgewiesen wurden. 

Danach wurde sie 2023 noch dreimal an Nutztierschäden im Landkreis Fulda bestätigt, wobei in zwei Fällen auch die DNA des Rüden „GW3222m“ gesichert wurde.