Der Frust an vielen Krankenhäusern ist groß – Entlastung soll her. In Niedersachsen soll nicht nur an der Medizinischen Hochschule Hannover gestreikt werden.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zum dreitägigen Warnstreik aufgerufen. Von Montag bis Mittwoch soll die Belegschaft ihre Arbeit niederlegen. An diesen Tagen sei mit deutlichen Einschränkungen in der Patientenversorgung zu rechnen, teilte Verdi mit. Die Versorgung von Notfällen werde durch eine Notdienstvereinbarung zwischen Verdi und MHH sichergestellt.
MHH, Verdi und das niedersächsische Wissenschaftsministerium hatten sich darauf geeinigt, Gespräche aufzunehmen. Das Pflegepersonal fordert in erster Linie einen Entlastungstarifvertrag. Doch laut dem Ministerium ist ein eigenständiger Tarifvertrag nicht mit der Satzung der Tarifgemeinschaft der Länder vereinbar.
Bereits vor einem Monat hatten Hunderte MHH-Beschäftigte an einem Warnstreik teilgenommen. Ein weiterer Warnstreik, wenige Tage später, wurde vom Arbeitsgericht Hannover untersagt, weil er gegen die Friedenspflicht verstoßen hätte.
Auch Marburger Bund ruft zum Streik auf
Zudem hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund am Montag bundesweit etwa 60.000 Mediziner an kommunalen Kliniken zum Warnstreik aufgerufen. Rund 40 Krankenhäuser in Niedersachsen sind den Angaben zufolge betroffen. In den Tarifverhandlungen fordert der Marburger Bund eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent bezogen auf ein Jahr. Außerdem soll es eine Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit geben.