Nach gut vier Jahren ist der umstrittene Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle genehmigt. Allerdings gibt es einige Auflagen.
Der Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle ist genehmigt. Das Vorhaben umfasse die Erweiterung und Umgestaltung im Südosten der bestehenden Flughafenanlage, teilte die Landesdirektion mit. Bei dem Projekt soll der Vorfeldbereich um 39 Hektar innerhalb des Flughafenareals erweitert werden, um bestehende Engpässe zu beseitigen und die Abfertigungskapazitäten an das erwartete Sendungsaufkommen bis 2032 anzupassen.
Geplant sind demnach neue Enteisungspositionen, eine Schneedeponie und moderne Entwässerungsanlagen. In der Nähe der Frachtterminals sollen weitere Standplätze für Flugzeuge entstehen. Ferner werden über neue Rollwege Anschlüsse an das bestehende Start- und Landebahnsystem sowie Hochbauflächen geschaffen.
Im Planfeststellungsverfahren waren laut Landesdirektion mehr als 8.000 Einwendungen und Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Trägern öffentlicher Belange geprüft und bewertet worden. Die Einwendungen betrafen vor allem Bedenken hinsichtlich des Lärmschutzes, der Auswirkungen auf den globalen Klimaschutz sowie der Notwendigkeit des Ausbaus. Daher enthält der Beschluss einige Auflagen.
So müssen Grundstücke, die besonders vom Lärm betroffen sind, auf Wunsch der Eigentümer von der Flughafen Leipzig/Halle GmbH übernommen werden. Für die Stromversorgung der Flugzeuge auf dem erweiterten Vorfeld sind geräuscharme Aggregate zu verwenden. Zudem muss die Niederschlagsentwässerung verbessert und die Gewässerverträglichkeit der Ableitung in den Kalten Born sichergestellt werden. Außerdem müssen Eingriffe in Natur- und Landschaft ausgeglichen werden – dazu zählen unter anderem Schutzmaßnahmen für Zauneidechsen und Kiebitze. Zudem muss der Flughafenbetreiber die Kosten für Schallschutz übernehmen.
Der Flughafen Leipzig/Halle an der Grenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt ist inzwischen der zweitgrößte Frachtairport in Deutschland. Für Frachtmaschinen gibt es eine Nachtflugerlaubnis. Die Mitteldeutsche Flughafen AG als Betreiber will 500 Millionen Euro investieren. Das Versandunternehmen DHL Express plant am Airport die Erweiterung seines Logistik-Drehkreuzes. Ausbau-Gegner hatten das Vorhaben angesichts der Klimakrise als völlig aus der Zeit gefallen kritisiert.