Willi Herrens Tochter, eine Frau, die im Fernsehen schon mal neben einem Murmeltier getraut wurde und eine „Reality-Personality“, was auch immer das sein mag. Bei RTL treffen sie nun aufeinander.

Wer schon einmal im Norden von Nordrhein-Westfalen war, der weiß: Da geht es bisweilen deftig zu. „Die traditionelle westfälische Küche ist handfest, herzhaft und bodenständig“, fasst die Stadt Münster die örtliche Kulinarik zusammen und zählt Zutaten auf, die schon beim Lesen eine gewisse Kurzatmigkeit aufkommen lassen: Eier, Speck, Schinken, Würste, „deftige Fleisch- und Gemüsegerichte“, Brot und Bier.

Deftig dürfte es auch wieder im „Sommerhaus der Stars“ (ab 17. September, immer dienstags, 20.15 Uhr) von RTL zugehen, das nur etwas mehr als eine Stunde Autofahrt westlich von Münster liegt – allerdings auf andere Weise deftig. Als besonderen Kniff hat RTL den Kandidaten der Reality-Show in diesem Jahr Wurst und Fleisch von der Speisekarte gestrichen. Die von oben verordneten Veggie-Wochen kamen schon vor der Ausstrahlung nicht überall gut an. Schauspieler Raúl Richter, der diesmal in dem von Kameras überwachten „Sommerhaus“ haust, ließ sich mit dem Satz zitieren: „Ich brauche auch Fleisch und ich möchte ungern bevormundet werden, was mein Essen angeht“.

Zusammenfassung: Die Wurst ist weg, die kurze Zündschnur aber – oder gerade deswegen – noch da. Und davon lebt das Format, das mal als eine Art sommerliche Variante des Dschungelcamps begann, mittlerweile aber eine eigene Historie vorzuweisen hat. Zum Konzept gehört, dass nicht nur Promis, sondern Paare in das sehr rustikale Haus in Bocholt im Münsterland ziehen. Die Kandidatinnen und Kandidaten haben ihre Lebenspartner im Schlepptau, was manchmal rührende, manchmal bestürzende Einblicken in die jeweiligen Beziehungen zulässt.

Willi Herren wäre stolz

Mit dabei sind unter anderem der schon angesprochene Steak-Anhänger Raúl Richter. Er bringt Partnerin Vanessa Schmitt mit. Die plötzliche Aufmerksamkeit dürfte sie nicht irritieren – es ist nicht ihre erste Partnerschaft mit einem Promi. Das Model (2017 zur „Miss Tuning“ gekürt) war schon mit Model Nico Schwanz liiert.

Stichwort „Sommerhaus“-Historie: Die bringt Alessia Herren mit, die mit ihrem Mann Can nach Bocholt kommt. Sie ist die Tochter des 2021 gestorbenen Schauspielers und Reality-Kandidaten Willi Herren, der einst Teil einer hochdramatischen „Sommerhaus“-Staffel 2019 war. Herren und seine Konkurrenten wurden damals in Streitereien von shakespeareschem Ausmaß verwickelt.

Ein auch für Menschen ohne Vorliebe für Reality-TV bekannter Name dürfte Sarah Kern sein, einst Frau des Modedesigners Otto Kern (1950-2017). Sie bringt als Partner Tobias Pankow, mit dem sie nach RTL-Angaben seit 2022 wieder zusammen ist. Das Paar lebt demnach normalerweise räumlich weit entfernt voneinander – sie auf Malta, er „auf einem Landgut bei Brandenburg“. Circa zweimal im Monat sehe man sich. Da dürfte gemeinsame Zeit in Bocholt gar nicht ungelegen kommen. 

50.000 Euro für das Gewinner-Paar

Dort treffen Kern und ihr Partner zudem auf Model Theresia Fischer, 2019 in Heidi Klums Show „Germany’s Next Topmodel“ bekannt geworden, auch wenn Fischer nicht gewann. In Erinnerung blieb vor allem eine reichlich bizarre Live-Hochzeit mit ihrem damaligen Verlobten, bei der Klum die Ansprache hielt und ein riesiges Plüsch-Murmeltier („Herbert“) neben ihr stand. Thomas Gottschalk durfte die Ringe überreichen. In das „Sommerhaus“ zieht das Model, das sich die Beine operativ verlängern ließ, nun allerdings mit einem anderen Mann. Er heißt Stefan Kleiser und ist laut RTL Zahnarzt.

Einige weitere Paare ziehen ein, manche mehr, mache weniger bekannt. Kandidatin Gloria Glumac etwa wird von RTL als „Reality-Personality“ betitelt, was eine interessante Jobbezeichnung ist. Das bedeutet offensichtlich etwas anderes als eine „Reality-Ikone“, denn als solche wird Kandidat Sam Dylan vorgestellt, der mit Partner Rafi Rachek anreist.

Zu gewinnen gibt es für alle den Gaga-Titel „Das Promipaar 2024“ sowie 50.000 Euro Preisgeld. Es geht also um viel – nur ausnahmsweise mal nicht um die Wurst.