Wegen heftiger Unwetter ist in Österreich das gesamte Bundesland Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt worden. „In den nächsten Stunden werden bis zu 50 Millimeter weitere Niederschläge prognostiziert“, zitierte die österreichische Nachrichtenagentur APA den stellvertretenden Landeshauptmann Stephan Pernkopf am Sonntagmorgen. Wegen der anhaltenden Regenfälle „kommt es jetzt schon und wird es weiter zu massiven Überflutungen im ganzen Land kommen“, fügte Pernkopf hinzu.

Niederösterreich ist die am schlimmsten von den derzeitigen Unwettern betroffene Region des Alpenlandes. In dem Bundesland, das die Hauptstadt Wien umschließt, wohnen rund 1,72 Millionen Menschen. In der Nacht gab es dort fast 4500 Feuerwehreinsätze, zum Teil kam es zu Evakuierungen. Laut APA waren zahlreiche Ortschaften auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. 

Im Osten Österreichs wurde der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Amstetten und St. Valentin unterbrochen, wie die staatliche Eisenbahngesellschaft ÖBB mitteilte. Die Strecke ist Teil der Bahnverbindung zwischen Wien und Deutschland. In der österreichischen Hauptstadt wurden mehrere U-Bahn-Strecken in der Nähe des Wienflusses gesperrt, wie APA berichtete. 

Der Sturm „Boris“ zieht derzeit über Mittel- und Osteuropa hinweg und hat Schäden und Überschwemmungen in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Polen und Rumänien verursacht. Bisher kamen vier Menschen ums Leben. Auch in den deutschen Bundesländern Sachsen und Bayern stiegen die Pegelstände.