Knapp 30 Menschen hämmern eine dreiviertel Stunde lang auf Sensen ein. Doch das ist nicht nur ohrenbetäubender Krach, sondern traditionsreiches Handwerk – und in diesem Fall auch ein Wettbewerb.

Im Altenburger Land ist die erste Mitteldeutsche Meisterschaft im Dengeln von Sensen über die Bühne gegangen. 29 Männer und Frauen aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt machten bei dem ohrenbetäubend lauten Wettbewerb auf der Kirmes von Rositz mit, wie der Vorstand der Futterschroter aus dem Altenburger Land, Ralph Cramer, sagte. 

Beim Dengeln wird die vordere Schneide einer Sense mit einem Hammer flach geklopft und dadurch geschärft. Die Wettstreiter bearbeiteten die Sensen 45 Minuten lang mit Hämmern. Schiedsrichter begutachteten dann unter anderem, wie gut die Schneiden der Sensen ausgetrieben wurden – also verdünnt wurden – und ob die Schneide gerade sei. 

Bei den Männern gewann der Sachse Heiko Müller aus dem Oschatzer Ortsteil Mannschatz (Landkreis Nordsachsen). Unter den drei teilnehmenden Frauen bewertete die Jury die Leistung von Aline Albrecht aus Schmölln im Altenburger Land am besten. 

Die Futterschroter veranstalten laut Cramer schon seit Jahrzehnten abwechselnd mit einem anderen Verein Meisterschaften im Mähen mit der Sense. In diesem Jahr habe der andere Verein abgesagt und als Alternative veranstalteten die Futterschroter die erste Meisterschaft im Dengeln – die künftig auch alle zwei Jahre ausgetragen werden soll. 

„Erst wollten wir eine Thüringer Meisterschaft machen. Aber dann wollten die Sachsen auch kommen“, berichtete Cramer. „Dann wurde es eben eine Mitteldeutsche Meisterschaft. Wer weiß, vielleicht veranstalten wir in zwei Jahren die erste Deutsche Meisterschaft.“ Das Interesse war bereits jetzt groß: Hunderte Zuschauer sahen sich laut Cramer das Spektakel an.